Seelenfrieden - Rufe Aus Dem Nirgendwo

Seelenfrieden - Rufe Aus Dem Nirgendwo
Death Metal
erschienen in 2002 als Eigenproduktion
dauert 42:08 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Vita Morbus Mortis
2. Todesmelodie
3. Herzblut
4. Am Tode Gesündigt
5. Gib Mir Mein Leid Zurück
6. Gevatter Tod
7. Serenitas
8. Gomorrah
9. Mondenkind

Die Bloodchamber meint:

Ich habs mir wirklich nicht einfach gemacht bei dem Review zur mir vorliegenden CD "Rufe Aus Dem Nirgendwo" der deutschen Deathmetal-Band SEELENFRIEDEN. Denn trotz mehrfachen intensiven Hörgenusses hat es der Silberling leider nicht geschafft, sich mir vollends zu entfalten, obwohl er es wahrlich verdient hätte. Aber wir wollen nicht gleich mit kleinlicher Kritik anfangen, wägen wir erstmal die positiven Aspekte ab.

Der wohl gewichtigste Pluspunkt ist schon einmal die Tatsache, dass die Lyrics komplett in deutsch verfasst wurden und gleichzeitig eindrucksvoll zeigen, dass man durchaus germanische Texte abseits jedes Klischees und der Lächerlichkeit verfassen kann. Hauptsächlich drehen sich die Texte um den Tod bzw. um den schwerlichen Weg zu ebenjenem, sie sparen aber auch nicht mit Metaphern und bildhaften Gedankengängen. Dies verleiht den 9 Songs meiner Meinung nach eine ganz besondere Ausdruckskraft und Stärke, die aber durch die Vocals erst wirklich zur Geltung kommen. Das Wechselspiel zwischen tief grunzendem Urmenschengebrüll und stimmlich etwas höher gelegenem, aber nicht minder brutalem Gekreische passen sich perfekt in das vorherrschende Gitarrengewitter ein und sorgen für einen hohen Wiedererkennungswert.
Die restlichen Musiker leisten dabei aber ebenfalls einen mehr als ordentlichen Job, insbesondere der Bass und die Drums klingen schön druckvoll aus den Boxen. Letztendlich wird in dem ziemlich melodischen Stück "Am Tode Gesündigt" dann den Gitarristen auch mal ein wenig der Vortritt gestattet, so dass wir letztendlich eine gut gewürzte Mischung aus schnellem Todesmetall, schleppenderen Zwischenstücken und Thrasheinsprengseln (siehe "Herzblut" oder "Serenitas") geboten bekommen. Wer dabei alles in einem zu hören bekommen will, der sollte sich mal den finalen Song "Mondenkind" zu Gemüte führen und letztendlich steht auch noch "Gevatter Tod" mit seinem markerschütterndem Chorus auf meiner Empfehlungsliste.

Nach all dem Lob müssen wir aber auch wieder auf meine anfängliche Meckerei zurückkommen. Das Problem der Songs war für mich deren Komplexität und die ziemlich schwer nachvollziehbaren Stilwechsel. Bis auf einige Ausnahmen bringt jede Strophe ihre eigenes Riffing und Tempo mit sich und reisst dadurch das Lied regelrecht auseinander. Dies verleiht zwar den Songs eine gewisse Originalität, sorgt aber zu Beginn für erhöhtes Stirnrunzeln.
Wie gesagt, ich hab mich bemüht, aber hundertprozentig hineinversetzen konnte ich mich letztendlich nicht, aber das kann kann ja auch nur an mir liegen. Wegen diesem Kritikpunkt "nur" 8 Punkte, aber mit einer deutlichen Tendenz nach oben.
Mehr Infos könnt ihr auch unter www.seelenfrieden.com bekommen!
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