Krisiun - Forged In Fury

Krisiun - Forged In Fury
Death Metal
erschienen am 07.08.2015 bei Century Media
dauert 59:90 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Scars Of The Hatred
2. Ways Of Barbarism
3. Dogma Of Submission
4. Strength Forged In Fury
5. Soulless Impaler
6. Burning The Heretic
7. The Isolated Truth
8. Oracle Of The Ungod
9. Timeless Starvation
10. Milonga De La Muerte
11. Earth's Cremation (Bonus Track)
12. Electric Funeral (BLACK SABBATH Cover - Bonus Track)

Die Bloodchamber meint:

KRISIUN sind eine Institution, wenn es um Death Metal geht. Die Band wurde vor nunmehr 25 Jahren gegründet und veröffentlicht mit „Forged in Fury‟ ihr nunmehr zehntes Album. Dazu haben sie sich mit ausgiebigen Touraktivitäten zu einem der Aushängeschilder der lateinamerikanischen Metalszene überhaupt entwickelt. Die drei Brüder haben von Anfang an einen sehr eigenen Stil gepflegt und im Laufe der Jahre ein beachtliches technisches Niveau erreicht. Geht man in der Diskographie der Band zu den Anfängen zurück, zeigt sich ein Bild, das fast ausschließlich von gnadenloser Raserei und ungezügelter musikalischer Brutalität gekennzeichnet ist. Doch im Laufe der Jahre ist natürlich nicht alles gleich geblieben und mit den letzten Alben haben KRISIUN ein gutes Maß an Eingängigkeit entwickelt. Wie es immer in solchen Fällen ist, wird diese Entwicklung nicht von allen gern gesehen und der Ruf „Aufverkauf!‟ ist für viele Fans der ersten Stunde schnell bei der Hand. Und hört man „Forged in Fury‟, dann ist offensichtlich, dass das neue Material polarisieren wird wie nie zuvor.

Auf dem Vorgänger „The Great Execution‟ wurde schon mehr als deutlich, dass die Tage des Highspeed-Gedresches vorbei sind. Die Band hat sich inzwischen in deutlich zivileren Gefilden angesiedelt, mittlere Tempi dominieren und der grobe Knüppel wird nur noch an hohen Feiertagen ausgepackt. Dafür gehen die Songs recht schnell ins Ohr und bieten ein Maß an Massentauglichkeit, das man so noch nicht von KRISIUN gehört hat. „Forged in Fury‟ ist in weiten Teilen ein Album mit angezogener Handbremse. Von „Black Force Domain‟ und „Conquerors of Armageddon‟ ist es ein weiter Weg gewesen. Doch machen KRISIUN ihre Sache alles andere als schlecht und hat man sich einmal in ihrem neuen Sound zurecht gefunden, dann hat das Album eine ganze Menge Unterhaltungspotenzial.

Allein die rhythmischen Spielereien, mit denen der Opener „Scars of the Hatred‟ beginnt, sind durchaus spannend anzuhören. „Dogma of Submission‟ ist ein gradliniger Rocker mit sehr prägnantem Bass, der richtig Laune macht und der Titelsong „Strength Forged in Fury‟ ist Death Metal der alten Schule, wie er sein muss. Vor allem die Gitarrenarbeit muss an dieser Stelle gelobt werden. Die Soli, die wir von Moyses Kolesne dargeboten bekommen, sind allererste Sahne und haben haben manches Mal einen großartigen 80er Vibe. Insgesamt bewegt sich das Material auf durchweg hohem Niveau, wenngleich auch ein wenig mehr Abwechslung schön wäre. An einigen Stellen finden sich Riffs, die einem aus dem bisherigen Verlauf des Albums bekannt vorkommen. Doch „Forged in Fury‟ macht von vorne bis hinten Spaß. Ob man die Entwicklung der Band so mitmachen möchte, ist eine ganz individuelle Entscheidung, die jeder Fan für sich zu beantworten hat. Aber eines kann man KRISIUN ganz sicher nicht vorwerfen: Nämlich dass sie schlechte Musik machen.

Wer mit der Anschaffung von „Forged in Fury‟ liebäugelt, sei unbedingt auf die Special Edition verwiesen. Der Patch ist eine nette Dreingabe, aber das Digipack beinhaltet zwei weitere Songs, die sich absolut lohnen: „Earth's Cremation‟ ist eine Nummer, die nicht ansatzweise im Vergleich mit dem restlichen Material abfällt, sondern zu den Highlights auf dem Album gehört. Und dass KRISIUN mit „Electric Funeral‟ eine mehr als gelungene Coverversion eines BLACK SABBATH-Klassikers darbieten, ist eine großartige Überraschung.
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