Mad Doggin' - Isle Of View

Mad Doggin' - Isle Of View
Modern Metal
erschienen am 22.08.2005 bei Tiefdruck-Musik
dauert 53:18 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Steamhammer
2. Lord of Darkness
3. Team Deathmatch
4. Loss
5. Words
6. The Other Trail
7. Eazie
8. Need to Feel Myself
9. Enough is Enough
10. Still
11. U-Turn
12. Sunglasses at Night
13. New Addiction

Die Bloodchamber meint:

13 Songs, 53:18 Minuten Spielzeit und jede Menge Abwechslung! Das klingt doch für den Anfang garnicht mal schlecht! Vor allem da es sich bei dem vorliegenden Album um ein Modern Metal Paket handelt. Ein Genre, das nur allzu oft mit kritischen Tönen á la Einfallslosigkeit und Banalität zu kämpfen hat. Die Hamburger von MAD DOGGIN' wollen nun auf ihrem dritten Output "Isle of View" beweisen, dass es auch anders geht. Leider haben sie diesen Auftrag nicht astrein erledigt und legen den ein oder anderen Graupentitel auf den Präsentierteller.

Viel zu häufig klingen einzelne Stücke abgedroschen, uninspiriert und niveaulos (z.B. "Team Deathmatch", "Enough is Enough", "New Addiction"). Zwar freue ich mich auch nach mehrmaligem Hören noch über die angenehme Prise von abwechslungsreichen Songs, doch was bringt das, wenn das Material einfach nicht ausreichend ist? Die Jungs hatten einige gute Ideen, das ist definitv spürbar! Groovende Stücke werden von aggressiven Titeln abgelöst, dann schleicht sich eine Ballade ein und hier und da kommt das Soundgewand auch mal etwas thrashig daher. Doch leider werden die guten Ideen nicht effektiv umgesetzt, denn spätestens nach zwei Minuten verlieren die Songs an Qualität. Neben den songwriterischen Schwächen steht vor allem ein großes Problem: der Gesang. Während Vocalist Ben in den härteren Passagen noch überzeugen kann, verliert er in den schnelleren und höheren Bereichen deutlich an Stimmkraft. Wenn es melodiös zur Sache gehen soll, klingt der gute Ben ungefähr so harmonisch wie ein feuchter Furz nach dem Konsum von drei Dosen Chilibohnen: gequält, breiig und stinkt mächtig ab.
Titel wie das thrashige "Lord of Darkness", bei dem auf harmonischere Gesangspassagen verzichtet wurde, klingen gleich recht ordentlich. Allerdings ist vor allem hier der Songaufbau recht simpel und nicht unbedingt innovativ. Weitere Arschbomben sind die in billigen Parolen endenden Pseudo-Harten Titel wie "Words" und "U-Turn" oder die uninteressante Coverversion von "Sunglasses at Night" -> braucht kein Mensch!
Es geht aber auch viel besser. Nämlich genau dann, wenn man sich richtig Mühe gibt und nicht einfach wild drauf losbügelt. Genau dies ist bei dem wirklich gelungenen (deutschsprachigen!) "Still" der Fall oder auch bei der Halbballade "Need to Feel myself", die durch weibliches Gesäusel unterstützt wird. Auch der Song "The Other Trail" gefällt dank eines hervorragenden Refrains, lässt aber in den Strophen stark nach.

Sicherlich bin ich mit MAD DOGGIN' teilweise etwas hart ins Gericht gegangen, doch leider sind die angesprochenen Mängel (Qualitätsverlust innerhalb der Stücke, Gesang, fehlende Innovation) nicht zu übersehen. Wirklich schade, vor allem da die Band bei anderen Titeln gezeigt hat, dass sie durchaus Talent hat. Ich hatte gehofft, dass auf dem dritten Album der Knoten platzt, doch leider müssen die Hamburger noch immer eine Menge lernen. 5 Punkte und eine Menge Luft nach oben!
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