Anubis Gate - A Perfect Forever

Anubis Gate - A Perfect Forever
Progressive Heavy Metal
erschienen am 19.09.2005 bei Locomotive Music
dauert 59:41 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Sanctified
2. Kingdom Come
3. Future Without Past
4. Curfew
5. Children of the Pauper King
6. Approaching inner Circle
7. The Wanton Blades of Lust
8. Epitome of Delusion
9. Endless Grief
10. A Perfect Forever

Die Bloodchamber meint:

Eins vorweg: Ich bin kein Fan von Musik, für deren Songtitel alleine man schon ein Englischwörterbuch oder ein Online Nachschlagewerk benötigt – diesen Fetisch hält Kollege Pfeil für sich. Entsprechend lange dauert es für mich, sich in Werke wie „A Perfect Forever“ von Anubis Gate rein zu hören. Schön, die Band spielt eine Mischung aus Progressive und Power Metal. Dabei macht die Band eine gute Figur, kann gekonnt die Tempi wechseln und verschiedene Tonarten anspielen. Braucht man aber so was? Natürlich ist die Frage, ob man eine bestimmte Band braucht, hinfällig, wenn man eine Top Band eines Genre als Meßlatte nimmt. Braucht man True Metal Bands, wenn man Manowar als Überband hat? Braucht man Progressive Metal, wenn Dream Theater für alle Fans das Non Plus Ultra darstellt? Ganz einfach: Ja! Bands wie Anubis Gate geben einem Genre viel Farbe und die Möglichkeit, Melodien und Ideen zu erschließen, die eine einzelne Combo gar nicht veröffentlich kann. Dennoch sind Anubis Gate zeitgleich entbehrlich, so paradox dies klingen mag. Die Band macht die Sache gut, ist Interessant und hat schöne Kompositionen, aber das haben eigentlich, Hand aufs Herz, im Genre Progressive(Power) Metal alle Bands. Die Songs sind hier eine gute Mixtur aus seichtem Power Metal und einem großen Schlag Progressive Metal, finden allerdings im Gehörgang keinen Halt. Zu seicht ist die Musik, zu verspielt die Instrumentalen Parts, zu wenig packend die Refrains. Den Abschluss bietet das zu lange und zu vertrackte A Perfect Forever, das wahrscheinlich erst in 2-3 Monaten einigen Widerhall in meinen Hirn erzeugen wird. Die Produktion ist gut, in meinen Ohren aber etwas höhenlastig – ein wenig mehr Wumms hätte dem Album nicht geschadet.

Fazit: 6 Punkte für eine gute, aber eigentlich entbehrliche Platte. Hier wird anständig gespielt, schön gesungen und gut komponiert, aber leider ist der Wiedererkennungswert der Platte ungefähr genauso groß wie die optische Differenz von zwanzig Millionen Reiskörnern. Wem die Band beim ersten Mal reinhören zusagt, der wird mir widersprechen, wer viel Zeit mitbringt, vielleicht auch. Wer allerdings viel im Progressive Metal Bereich gehört hat, wird mir attestieren, dass im Gros der Bands dieser Musikrichtungen Anubis Gate unter „ferner liefen“ abgestempelt werden kann. Schade, das Potenzial für mehr ist vorhanden.
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