Temple Of Gnosis - Mysterivm Magnvm (EP)

Temple Of Gnosis - Mysterivm Magnvm (EP)
Doom Metal / Industrial
erschienen am 03.06.2015
dauert 29:52 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Mysterivm Magnvm 07:40
2. Portae Lvcis 07:47
3. Thot - Mercvrivs 07:09
4. The Grat Seducer 07:16

Die Bloodchamber meint:

Das Soloprojekt TEMPLE OF GNOSIS aus dem wahrscheinlich wunderschönen Belgrad hat sich einer Mischung aus Ambient, Industrial und Doom verschrieben, was die vorliegende EP nicht unbedingt zu klassischer Cabriomusik macht. Vielmehr widmet sich "Mysterivm Magnvm" in vier ebenso düsteren wie ausladenden Collagen den Geheimnissen der westlichen Schnittmenge aus Hermetik und Alchemie. Esoterik galore also, und mit genau dieser Mischung aus pseudo-okkultem Symbol-Overkill und grundsätzlich unspektakulärer Musik trifft man ja aktuell den Nerv der Zeit.

Musikalisch erinnert das Gebotene vor allem an eine unspektakuläre Variante der Bands aus dem ATMF-Portfolio: Eine Menge sphärische Elektronik trifft auf noisige Gitarren und schemenhafte Vocals, was in Verbindung mit repetitiven Strukturen und getragener Rhythmik für eine angemessen geheimnisvolle Aura sorgt. Dazu kommt ein simpel aber effektiv programmiertes Schlagzeug, dem mangels songinterner Dynamik allerdings ein wenig die Glanzlichter abgehen: TOG verbringen in den ohnehin sehr ähnlich gestrickten Stücken viel Zeit auf der Waberseite, verlassen sich auf ihre leidlich ominöse Grundierung und verpassen es dabei immer wieder, wahrhaft alchemistisch tätig zu werden. Leicht über dem Durchschnitt rangiert dabei vielleicht das Doppel "Portae Lvcis"/"Toth-Mercvrivs", dem man zumindest streckenweise so etwas wie Fluss attestieren darf – der Stein der Weisen ist das jedoch auch noch nicht ganz.

Als unaufdringliche Hintergrundbeschallung (beim Nähen, Zeichnen, Tischerücken, …) erfüllt das große Mysterium durchaus seinen Zweck und wenn ihr mit soundscape-orientiertem Industrial / Funeral Doom etwas anfangen könnt, lohnt sich vielleicht ein Blick auf den Teaser:

"Mysterivm Magnvm"-Teaser

Alle weniger nischenaffinen Hörer dürfen gerne noch ein wenig warten – vielleicht präsentieren sich TEMPLE OF GNOSIS auf kommenden Veröffentlichungen etwas zwingender.
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