Blood Ceremony - Lord Of Misrule

Blood Ceremony - Lord Of Misrule
Doom Metal / Rock
erschienen am 25.03.2016 bei Rise Above Records
dauert 44:07 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Devil’s Widow
2. Loreley
3. The Rogue’s Lot
4. Lord Of Misrule
5. Half Moon Street
6. The Weird Of Finistere
7. Flower Phantoms
8. Old Fires
9. Things Present, Things Past

Die Bloodchamber meint:

Das 2011er Werk der kanadischen Retro Rocker mit okkultem Einschlag war und ist eines der, meiner Meinung nach, besten Scheiben dieses Genres. Dieses sticht bislang auch eindeutig aus dem recht überschaubaren Schaffen der Band heraus. Nun fünf Jahre später versuchen sich BLOOD CEREMONY erneut daran dieses erneut zu erschaffen.

Und das gelingt leider nur nicht so ganz. Zugegeben, die Unterschiede sind nicht sonderlich groß, hat sich stilistisch hier nur wenig bis überhaupt nichts geändert. Naja, wie soll auch, denn Neuerungen mit Retro zu mischen um dann noch authentisch zu klingen verbietet sich logischerweise. Also wird auch hier munter georgelt, geflötet und der Fuzz ausgepackt, dass man meint, man hätte die gute alte Cordschlaghose an. Soweit so gut. Nur leider gelingt es der Band mit ''Lord Of Misrule'' nur selten mich wirklich zu packen und meine Schlepphoden wieder zurecht zu rücken. Nachdem das beste Stück ''The Devil's Window'' gleich am Anfang steht, verfällt das Niveau dann doch zusehends. Nicht dass es komplett abfällt, aber die Songstrukturen werden immer weicher und es fehlt an dem letzten merkbaren Willen. Das geht dann soweit, dass ich kurz vor dem Ende bei ''Flower Phantoms'' endgültig denke, ich bin in Uschi Nerkes Beat Club gelandet. Zu zuckersüß und abseits vom Rock.

Trotz allem ist ''Lord Of Misrule'' kein schlechtes Album. Wenn einem nach ein wenig JETHRO TULL oder Konsorten ist, man gerade ein wenig Lust auf Acid Folk oder ähnlich geartetem hat, dann bieten BLOOD CEREMONY einem mit diesem Album die richtige Scheibe. Ich bin zwiegespalten. Zu wenig Rock, zu viel Pop. Nicht gut, aber auch nicht schlecht. Es ist stimmungsabhängig und würde es zwischen 4 und 8 Punkten ansiedeln. Ich nehme aber dann doch das obere Ende dieser Spanne, da die Band handwerklich grandios ist, Alia O'Brien eine der geilsten Stimmen dieser Sparte hat und zu guter Letzt diese Scheibe komplett analog aufgenommen wurde, was einen grandiosen Touch gibt.
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