Dope Stars Inc. - Neuromance

Dope Stars Inc. - Neuromance
Elektro
erschienen am 22.08.2005 bei Trisol Music Group
dauert 138:01 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. 10.000 Watts
2. Infection 13
3. Platinum Girl
4. Make A Star
5. Vyperpunk
6. Generation Plastic
7. Rebel Riot
8. Theta Titanium
9. Self Destructive Corp.
10. Plug'n'Die
11. Defcon 5
12. Trance-Former
13. C-Beams
14. I'm Overdriven
15. Kiss
16. Right Here In My Arms
17. 10.000 Watts (Funker Vogt Remix)
18. Vyperpunk (Deathstars Remix)
19. Make A Star (Siderartica Version)
20. Self Destructive Corp. (Midnight Mass Remix By Mortiis)
21. 10.000 Watts (Punto Omega Remix)
22. Generation Plastic (Carmilla Remix)
23. Make A Star (Maximegalon Remix By High Level Static)
24. 10.000 Watts (Flatline Remix By Needleye)
25. Make A Star (Esoterica Remix)
26. Plug'n'Die (Underwater Pilots Remix)
27. Make A Star (Panzer Edit By Sundealers)
28. Platinum Girl (Endraum Remix)
29. Infection 13 (DJmO feat. Stephanie Luzie Remix)
30. Generation Plastic (Decaydance Remix By Pilori)
31. Vyperpunk (Spiritual Front Version)

Die Bloodchamber meint:

Mit dieser Promo habe ich mich wirklich sehr, sehr lange rumgeschlagen. Manchmal bekommt man halt so Dinger zugeschickt, mit denen man einfach nix anfangen kann. Das Debüt der Italiener DOPE STARS INC. ist wieder so ein Fall. Das Teil ging in der Redaktion rum wie der sprichwörtliche Plumpssack, aber da ich bereits die Single „10.000 Watts“ bekommen hatte, lag es ja irgendwie nahe, auch den kompletten Longplayer zu rezensieren. Damals hab ich noch nicht geahnt, was mich erwartet …

Egal, kommen wir zu Wesentlichen : die vierköpfige Band (es handelt sich übrigens doch nicht um drei Typen und ein Mädel, sondern vier Kerle – verdammtes androgynes Make-Up !) zieht was die Äußerlichkeiten angeht direkt alle Register. Für den Gegenwert einer normalen (wenn auch teuren) CD bekommt man einen Doppel Silberling, stilecht verpackt in einer wertigen DVD Hülle inklusive edlem Booklet, Poster und sonstigem Schnickschnack. Die Aufmachung ist somit absolut top, value für money !
Einen ersten Schreck bekommt man allerdings beim Blick auf die Rückseite : da stehen hinter jedem Track doch tatsächlich so komische Zahlen und Buchstaben : „160 bpm“, „95 bmp“, „138 bmp“. Alte Scheiße, da fühlt man sich sofort in die frühen Neuziger zurückversetzt, wo auf dem Schulhof darüber diskutiert wurde, welche drecklige Techno Formation denn wohl die meisten „Beats Per Minute“ auf die Reihe bekam. Eigentlich dachte ich, daß diese gruseligen Zeiten längst vorbei wären, aber Pustekuchen. Beim EBM – und mit nichts anderem haben wir es hier zu tun – scheint das ja wohl immer noch aktuell zu sein. Naja, jedem das seine, ich persönlich höre aber doch lieber ein echtes Schlagzeug.

Davon unabhängig ist aber nicht von der Hand zu weisen, daß die Musik der Truppe durch diese treibenden Beats eine enorme Dynamik entwickelt und von vorne bis hinten sehr gut tanzbar sein sollte, was sicherlich auch ein Ansinnen der vier Knilche gewesen sein dürfte. Die Produktion ist absolut State Of The Art und knallt sehr kompakt aus den Boxen, der Sänger krächzt absolut stimmig und die Songarrangements sind zwar zu weiten Teilen recht simpel, aber durchaus effektiv und nicht zu eintönig gestaltet und bieten neben typischer Dancefloor Raserei auch den einen oder anderen ruhigen Moment. So gesehen ist „Neuromance“ wahrscheinlich für die angepeilte Zielgruppe von schwarz gekleideten Sickös ne echte Offenbarung (immerhin Newcomer des Monats im „Orkus“), in der Bloodchamber oder anderen Rock/Metal Magazinen allerdings komplett fehl am Platz.

Für eine halbwegs objektive Wertung fehlt mir das nötige Hintergrundwissen über eine Szene, die sich mir noch nie erschlossen hat. Vielleicht bin ich ein Scheuklappendenker, vielleicht ein intoleranter Idiot, vielleicht hab ich auch einfach bloß keinen Latex Fetisch. Wer weiß. So oder so entziehe ich mich meiner Verantwortung und überlasse jedem die Entscheidung selbst.
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, daß sich auf der zweiten CD ein weiterer „neuer“ Song („I’m Overdriven“), die beiden Cover „Kiss“ (London After Midnight) und „Right Here In My Arms“ (HIM) sowie ein ganzer Arsch voll Remixe befindet, die ich mir aber zugegebener Maßen nicht alle komplett angehört habe, da ich sowieso schon viel zu viel kostbare Lebenszeit für diese Promo aufbringen mußte.
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