When Nothing Remains - In Memoriam

When Nothing Remains - In Memoriam
Death Doom Gothic Metal
erschienen am 19.02.2016 bei Solitude Productions
dauert 61:36 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Reunited In The Grave
2. Drowning In Sorrows
3. In Memoriam
4. Ghost Story
5. The Soil In My Hand
6. A Lake Of Frozen Tears
7. Eternal Slumber
8. While She Sleeps
9. The Spirits In The Woods

Die Bloodchamber meint:

Eines der ganz wenigen Labels, die es immer wieder schaffen zu Blindkäufen zu verleiten, ist das auf Doom Metal spezialisierte russische Label Solitude Productions. Und eine ganz besondere Beziehung zu diesem hat dann auch die Haus- und Hofband WHEN NOTHING REMAINS, hat nämlich eben jene aktuell das komplette Mitteleuropageschäft übernommen. Ein prima Schachzug, wenn man dabei an das eigene Promoting denkt. Allerdings reicht für eine gewisse Qualität leider nur sehr selten das reine Marketing als Maßstab.

Also was ist das nun für eine Reise, auf die uns die vier Schweden auf ''In Memoriam'' mitnehmen wollen? Rein optisch betrachtet, nimmt man die Cover der beiden Vorgänger als Vorlage, sind es die selben ausgetretenen Pfade der Jahre 2012 und 2013. Nun, das ist bestimmt nicht schlecht, wenn an diese Alben angeknüpft werden kann, sind doch beide mehr als nur hörenswert. Und so ist die Spielart auf der aktuellen Scheibe eben genau da anzusiedeln. Vielleicht sind hier und da die Gothic Elemente ein wenig deutlicher, aber der eigentliche Charme ist in jeder Sekunde der, der die Band ausmacht: Melodisch melancholisches Taktgeschleppe.
Das Tempo ist sicherlich langsam, oft an der Grenze zum Funeral, aber auf der klassischen Seite der Elementarlehre des Dooms finden sich ausgezeichnete Growls und sanftes Gesäusel, sowie auf der instrumentalen Seite schöne behäbige Gitarrenriffs, die gemütlich den Weg voran schreiten. So entsteht eine Art des leichteren Zugangs zu in diese Welt, was bei vielen Veröffentlichungen in diesem Genre mitunter völlig abhanden gekommen ist. Also weniger Haut von Gans, sondern mehr Gemütlichkeit. Für mich ist dieses ein Album, das geeignet ist mehr für die Zuhörer außerhalb der Doom-Welt zu tun. Und wer durch Bands wie MY DYING BRIDE, DOOM:VS oder in Maßen sogar DRACONIAN bereits in dieser lebt, der sollte ruhig neugierig sein.

''In Memoriam'' ist ein Werk, das aus einem Stück gegossen wurde. Es glänzt durch eine satte Produktion und verleiht den einzelnen Stücken enormen Tiefgang. Daher ist es auch schwer einzelne Tracks aus der Masse herauszuheben, als Anspieltipp möchte ich daher die Songs 1-4 und 5-9 hervorheben. Natürlich werden ausgewiese Szenekenner monieren, dass WHEN NOTHING REMAINS nicht so wahnsinnig viel an Innovation an den Tag legen und sich wirklich sehr häufig bei den oben genannten Bands bedienen, nur ich für meinen Teil muss sagen, dass diese Art von musikalischer Aufarbeitung von Referenzen hervorragend funktioniert und ein Album hervorgebracht worden ist, das wirklich eine komplette Stunde zu unterhalten vermag.
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