Vôdûn - Possession

Vôdûn - Possession
Alternative / Hard Rock / Sonstiges
erschienen am 25.03.2016 bei Riff Rock Records
dauert 39:01 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Loa's Kingdom
2. Bondye
3. Bloodstones
4. Oya
5. Loko
6. Legba's Feast
7. Possession
8. Mawu
9. Minos Army
10. Divinity
11. Kanpay Rejeté

Die Bloodchamber meint:

Was hatten wir in der Bloodchamber nicht schon an Scheiben, die sich an religiösen Themen abarbeiten. Es finden sich da christliche Themen, Wicca, griechische oder römische Mythologie oder eben auch Satanismus. Ich denke, es ist an der Zeit den esoterischen Kosmos hier ein wenig zu bereichern. Das Schlagwort heißt: Voodoo. Ich habe nun nicht wirklich eine Ahnung, ob die Briten von VÔDÛN das Thema jetzt ernst nehmen oder nur ein großes Schauspiel geboten wird, aber wie dem auch sei, nimmt man die Titel und besonders das Auftreten von Frontfrau Oya als Voodoopriesterin, dann könnte da ein gewisser Verdacht aufkommen. Aber wie bei allen Scheiben, die ich bisher hatte, interessiert mich die religiöse Ausrichtung nicht das Huhn, das hier für Rituale geschlachtet wird.

Die Musik ist das was zählt. Und diese ist das geilste Vieh, das mir dieses Jahr bislang über die Weide getrottet ist. Ein fieses Gemisch aus alternativ rockenden Sounds, jede Menge psychedelischen Einwürfen und für das besondere Feeling ein wenig World Fusion, damit dann auch in aller Ruhe die Loas beschwört werden können. Es ist ein solides eigenständiges Werk, das mich aber aufgrund des enormen Organs der Sängerin ein wenig an SKUNK ANENSIE erinnert. Nur ist ''Possession'' eine ganze Spur geiler und vor allem wird hier mit deutlich mehr Druck nach vorne gearbeitet. Das Spektrum der Musik erstreckt sich dann auch von beschwörend rituell bis zu einer rasender Besessenheit.

Wieder einmal bin ich an ein Album geraten, dass so mit Worten nicht wirklich zu beschreiben ist. Zu abgedreht ist das ganze, aber es lässt mich einfach nicht los (sollte an der ganzen Voodoogeschichte doch was dran sein?). Ich empfehle als ersten Eindruck das enorm treibende ''Legba's Feast'', zeigt sich hier doch am besten die komplette Bandbreite der Band in einem Song. Ich würde mich fast dazu hinreißen lassen ''Possession'' die Höchstwertung zu geben, wenn da nicht die Produktion ein wenig dazu zwingen würde die Bässe aus der Anlage zu drehen. Da wäre weniger mehr gewesen. Und die Spielzeit von nicht einmal 40 Minuten ist dann doch etwas mager. Hier wäre dann mehr... naja... eben mehr gewesen. Wie auch immer, für ein Debütalbum ein bemerkenswertes Stück Musik. Ich hoffe dringend auf mehr, auch wenn ich irgendwelche Beschwörungen dafür auf mich nehmen müsste.
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