Brujeria - Pocho Aztlan

Brujeria - Pocho Aztlan
Death Metal / Grindcore
erschienen am 16.09.2016 bei Nuclear Blast
dauert 46:10 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Pocho Aztlan
2. No Aceptan Imitaciones
3. Profecía Del Anticristo
4. Ángel De La Frontera
5. Plata O Plomo
6. Satongo
7. Isla De La Fantasía
8. Bruja
9. México Campeón
10. Culpan La Mujer
11. Códigos
12. Debilador
13. California über Aztlan (Dead Kennedys Cover)

Die Bloodchamber meint:

Na also, geht doch. Nach nur knappen 16 Jahren veröffentlichen BRUJERIA ein weiteres Album und legen dabei natürlich nichts von ihrem Image als Drogenbosse ab. In letzter Zeit waren die Mexikaner auch fleißig auf Tournee und somit dürfte die Band wohl auch dem letzten Fan von Death Metal bekannt sein. Die vorherigen Alben „Raza Odiada“ und „Brujerizmo“ waren gespickt mit heutigen Klassikern, die eigentlich auf keinem guten Partysampler fehlen dürfen. Da sind die Erwartungen natürlich ziemlich hoch, wenn es nun wieder heißt: AYAYAYAYAYYYYYYYYYY

Auch auf „Pocho Aztlan“ frönen BRUJERIA den groovigen Rhythmen, welche in ihrer Bescheidenheit ziemlich eingängig sind. Wer die Jungs bereits ein wenig kennt, der kann sofort ihren typischen Sound erkennen. Der Hörer weiß sofort woran er ist und was er in den nächsten Minuten erwarten kann. Der Gesang geht mit seinem Textreichtum wiedermal fast in Richtung Death Rap und kann bei jedem Song mit ein paar eingängigen und kurzen Refrains aufwerten. Was früher „Almas de Venta“ hieß ist nun einfach „Pocho Aztlan“. So viel also zur Weiterentwicklung der Band. Mit Songtiteln wie „Culpan la Mujer“ (Die Frau ist schuld) und „Codigo“ (der Kodex) wollen die Mexikaner wie immer machomäßig und gangsterhaft auftreten, doch irgendwie will ich ihnen das diesmal nicht abkaufen. Die Produktion klingt dafür zu sauber und die Songs zu normal.

BRUJERIA klingen einerseits immer noch wie vor 16 Jahren, andererseits hat man nun das Gefühl, dass sie ihre Kutte durch einen Anzug getauscht haben und die Menschen nun als Investmentbanker berauben wollen. Die hohe Erwartung an dieses Album wird damit nicht vollends befriedigt. Natürlich kann man bei BRUJERIA immer von einer hohen Qualität ausgehen und live würde ich sie auch abfeiern, doch für mehr Punkte fehlen auf diesem Album die Hits. Auch nach mehrmaligem Hören kann ich kein Lied nennen, welches man ähnlich wie „Consejos Narcos“ oder „Revolucion“ zukünftig auf seinen USB-Stick packen würde.
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