Windir - 1184

Windir - 1184
Melodic Black Pagan Metal
erschienen in 2001 bei Head Not Found Records
dauert 51:37 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Todeswalzer
2. 1184
3. Dance Of Mortal Lust
4. The Spiritlord
5. Heidra
6. Destroy
7. Black New Age
8. Journey To The End

Die Bloodchamber meint:

Es gibt nicht viele Geschichten dieser Art, das könnt ihr mir glauben, meine Kinderlein! Und ich weiß, wovon ich spreche, denn ich habe viele Geschichten in meinem langen Leben gehört. Deshalb solltet ihr bei der nun folgenden besonders aufmerksam zuhören:
Das ganze ereignete sich in einer Zeit, als der kleine Christian noch einen vollen Geldbeutel mit sich herumtrug und eines Tages einen seiner Lieblings-Plattenläden betrat. Er war nicht mit der Absicht gekommen, seine letzten Euro-Taler gegen eine dieser runden Musik-Scheiben, genannt CDs, einzutauschen, aber wenn sich die Gelegenheit ergab, dann würde er sie kurzerhand ergreifen. Nichtsahnend streifte er durch die dünnbesiedelte Heavy-Metal-Abteilung (Einige der älteren Kinder werden vielleicht noch wissen, was das ist) und erblickte plötzlich ein ihm unbekanntes, mit einer schönen, gemalten Vorderseite versehenes Exemplar. WINDIR nannten sich die Liedermacher und „1184“ war der Titel der Silberscheibe.

Natürlich wollte der Christian nicht einfach nur etwas kaufen, weil es schön aussah, deshalb hörte er probehalber einmal in einige der 8 darauf vorhandenen Liedstücke herein. Zu Beginn dachte er schon, es würde sich bei der genommenen Kostprobe wieder um eine dieser langweiligen „Blackmetal“-Bands genannten Musiker handeln, die sich nur gegenseitig beweisen wollten, wie böse sie doch alle sind. Aber glücklicherweise hörte er ein wenig intensiver zu und erkannte auch einige sehr schöne Melodien, die ihm bestimmt noch viele weitere fröhliche Stunden bereiten würden. Deshalb beschloss er kurzerhand, dass dieses CD-Dingens doch viel schöner als diese ganzen unnützen Euro-Taler wären und tauschte schließlich beide gegeneinander aus.
Zuhause angekommen hatte er jetzt richtig viel Zeit für sein neuerworbenes Spielzeug, und seine versteckte Angst, vielleicht doch einen Fehler begangen zu haben, verringerte sich mit jeder angehörten Minute. Die 8 Lieder entwickelten trotz teilweise sehr schneller und aggressiver Schlagzeug- und Gitarrenarbeit mit ihren ständig präsenten und repräsentativen Melodien und dem typischen Blackmetal-Kreischgesang eine absolut faszinierende Wirkung auf den Christian aus, so dass er nach Ablauf der gesamten Spielzeit sofort wieder von vorne anfangen musste. Und mit jedem Mal fielen ihm ständig neue Details auf. An vielen Stellen waren dezente und gruselige Synthesizer-Sounds eingeflochten worden, aber auch klare, heroische Stimmen und sogar ein Akkordeon konnte er entdecken. Aber am auffälligsten blieben doch immer noch die von hochtönenden Gitarren erzeugten, sehr erfrischenden Melodien, die sich zwar während eines Liedes nicht viel veränderten, aber trotzdem nie langweilig wurden. Und selbst das allerletzte Musikstück mit seinem gänsehauterzeugenden Anfang und dem rein elektronischen, herausgezögerten Klimper-Ende war doch irgendwie was besonderes und verlieh der ganzen Scheibe eine sehr persönliche Note.

Ach was war der Christian da glücklich. Solch einen bezaubernden, fesselnden, unterhaltsamen und animierenden Glücksgriff hatte er schon seit langer Zeit nicht mehr getätigt und wird er wohl auch so schnell nicht wieder tun.
Als er sich dann noch ein wenig mehr mit den Liedermachern beschäftigte, entdeckte er, dass sich hinter dem Namen WINDIR eigentlich nur ein einziger kreativer Kopf namens Valfar versteckte und bereits zwei dieser CDs veröffentlicht, sich aber extra für „1184“ ein paar seiner norwegischen Freunde zur Unterstützung geholt hatte. Dies bestätigte auch Christians selbstaufgestellte These, dass Solomusiker oftmals den größeren individuellen Einfallsreichtum und die nötige Experimentierfreude besitzen, aber das sei hier nur noch am Rande erwähnt. Denn wie ich sehe, fallen euch ja auch schon fast die Äuglein zu und meine Geschichte ist hier sowieso am Ende angelangt.
Also: Gute Nacht Kinder und schlaft recht fein!
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