Nitrolyt - Just Another Angry Record (EP)

Nitrolyt - Just Another Angry Record (EP)
Modern Thrash Metal
erschienen in 2005 als Eigenproduktion
dauert 16:47 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. J.A.A.S.
2. Incredible Georg
3. Strange Way
4. Commercial Break
5. (Commando Metal)

Die Bloodchamber meint:

Auf ihrer letzten EP „Just another angry record“ präsentieren die jungen Leipziger Nitrolyt einen kurzweiligen Querschnitt durch ihr bisheriges Schaffen, dass sich nach eher wurzelthrashigen Anfangszeiten nun hörbar dem moderneren Metal annähert.
Beispielhaft dafür pendelt der brandneue und namengebende Opener der Scheibe denn auch zwischen ruhiger, bassgetragener Strophe und riff- lastig-knalligem Chorus, wie man das von dieser Spielform kennt. Auf jeden Fall macht die Mischung Laune, für das Metalfeeling der alten Sorte sorgen diverse Soli, während textlich mal eben sehr unterhaltsam die klassischen Themen des psychotischen Aggro-Genres demontiert werden.
„Incredible Georg“ (wie die folgenden Songs eine überarbeitete Neueinspielung) gibt sich anschliessend eher treibend-traditionell, um auf halber Länge mit einer kleinen Sprechgesangseinlage zu glänzen, die dem Berufsmetaller wohl die ein oder andere Schweissperle auf die Stirn treiben wird – aber keine Angst, zur Entschädigung folgt das gelungene Oldschool-Saitensolo auf dem Fusse.
Das in der Strophe durch gelungene Orgelsounds glänzende „Strange Way“ ist dann definitiv wieder neo und lebt vor allem von den gelungenen Gesangslinien. Da liegt mitunter der Geist der späteren Farmer Boys in der Luft – eventuell ist dies auch der Track, der am ehesten auf die zukünftige Ausrichtung der Band verweist.
Das letze reguläre Stück namens „Commercial Break“ wartet mit aggressivem (Gast-) Shouting im Chorus auf und verfolgt ansonsten eine ähnliche Linie wie „Incredible Georg“: straightes Riffing wird mit allerlei Feinheiten aufgelockert und erhält durch Gesang und rhythmische Variationen schliesslich den modernen Touch, der über dem gesamten Silberling schwebt. Dank einer durchweg ansprechenden Grundhärte sollten Nitrolyt aber auch dem typischen Blutkämmerer entgegen kommen...
Insgesamt liefern die Leipziger somit über fast 17 Minuten eine schöne Mischung aus Moderne und Tradition, die von Vurtox im Salvation (Disillusion) ansprechend produziert wurde. Da man zudem weder nach der x-ten Kopie irgendwelcher Radiodarlings klingt, noch sonst irgenwelche Längen aufweist, kann ich „J.A.A.S.“ jedem modernen Thrashfan nur ans Herz legen – für weitere Infos sei hiermit freundlichst auf das Interview verwiesen.

Ach ja, da war ja noch was: Mit „Commando Metal“ erwartet euch am Ende der Scheibe ein (nicht ganz so) hidden Thrashhammer mit gekreuzten Patronengurten – denn manchmal kommen sie wieder...
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