Necroid - Natural Disharmonies

Necroid - Natural Disharmonies
Death Thrash Metal
erschienen in 2005 als Eigenproduktion
dauert 50:52 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Illusion
2. Light Bulb Massacre
3. Alive Dead Undead
4. Law Of The Jungle
5. Natural Disharmonies
6. Burning The Vermin
7. Cannibalistic Rituals
8. Trapped in Darkness
9. Where Darkness Is Eternal
10. Necromechanicals
11. Mankind

Die Bloodchamber meint:

Necroid nennt sich die noch recht junge Truppe aus dem Ländle, die mit „Natural Disharmonies“ ihre zweite Eigenproduktion auf die Menschheit jagt. Musikalisch im trashigen Death Metal eher simpler Prägung verwurzelt, ist jene Scheibe denn auch genau der Streifzug durch die Geschichte, den man irgendwie erwartet: Unermüdliche Wechsel zwischen Midtempo und Highspeed, dazu 'ne feine Gurgelgrunze und viel englisch-amerikanische Nostalgie – das liesse sich gut hören, wenn man denn auf dieser Basis etwas eigenes fabrizierte.
Leider will genau das noch nicht gelingen und so ergehen sich Necroid letztendlich 50 Minuten in einer Vielzahl generischer Riffs, die live zwar durchaus tauglich sein mögen, auf Platte allerdings nurmehr den Staub vergangener Dekaden aus den Boxen drücken. So mancher Moshpart könnte in dieser Form von SFU oder auch Bolt Thrower stammen, bei schnelleren Geschwindigkeiten schauen auch Benediction und Sinister mal vorbei und auch wenn diese Vorbilder insgesamt recht vielversprechend anmuten, ist das Endergebnis nicht wirklich stimmig.
Hier fehlen die grossen Songs (die zugegebenermassen nicht auf Bäumen wachsen), hier fehlt auch die Abwechslung im Gesang, der zu oft deutlich macht, dass es im Death Metal nicht immer reicht, die einfachsten Thrashmuster aufzugreifen und zu 'ner Portion Blast runterzurotzen. Und wenn es dann doch mal rockt, wirkt es entweder unfertig (z.B. „Cannibalistic Rituals“ - schöne Leadansätze, aber wo ist bitte der Rest vom Lied?), oder es wird vom Sound gefickt: Achim Köhler (Powermetal-Produzent mit Erfahrung) hat es nämlich tatsächlich geschafft, der Platte sämtlichen Bumms aus den Eingeweiden zu mixen. Ähnlich druckvoll muss sich Stalingrad '42/'43 angehört haben – am Nordpol zum Beispiel, oder in Papua-Neuguinea...

Beim nächsten Mal zeigen Necroid hoffentlich etwas mehr Mut zur Eigenheit und setzen einen Mann an die Knöpfe, der sich in Sachen Tod auskennt. Bis dahin bleibt mit „Natural Disharmonies“ eine unauffällige (sich zum Ende hin steigernde) Partyscheibe und die dringende Empfehlung, die Jungs mal livehaftig anzutesten.
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