Malpractice - Deviation From The Flow

Malpractice - Deviation From The Flow
Progressive Metal
erschienen am 13.01.2006 bei Spinefarm Records
dauert 50:01 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Assembly Line -
2. Colours In Between -
3. The Industry -
4. The Long Run -
5. Divided -
6. Expedition -
7. Circles In The Sand -
8. Fragile Pages -

Die Bloodchamber meint:

Eine finnische Band die melodischen Progressive Rock spielt – zugegeben, bei skandinavischen Bands denkt man vorwiegend eher an Melodic Death, Melodic/Power Metal oder Black Metal. Somit war ich von vorne herein etwas skeptisch, ob ich jetzt hier eine progressive Platte mit viel Gegrunze und Geknüppel hören würde, bis ich sehr angenehm vom Gegenteil überrascht wurde. Malpractice als eine Metal Band zu bezeichnen, kann man nur auf den Background der Musiker (die in den Neunzigern noch dem Thrash Metal geneigt waren) zuordnen. Zwar hört man immer wieder flinke Gitarren(soli) oder doch stark einen stark metallastigen Saitensound, richtig Heavy kommt die Musik der sympathischen Finnen dennoch nicht daher. Selbst die vom Kollegen rs rezensierten „Stride“ sind doch in einigen Passagen härter als die radiotaugliche Musik von Malpractice. Nachdem ich nun aber zur Genüge die fehlende Härte der Band angeprangert habe, möchte ich dennoch im Grunde nur Gutes über die Finnen verlieren. Alle Songs bestechen mit angenehmen Refrains und tollen Harmonien, Sänger Mika Uronen hat eine sehr wohlklingende Stimme, die er nicht über eine gesunde Mittellage ausreizt und auch in den langen Songs (The Long Run und Fragile Pages) nerven die Musiker nicht mit ausgedehntem Gedudel, das nur studierte Musiker geil finden würden. Dazu kommt noch eine gute Produktion, fertig ist ein (wie erwähnt) radiotaugliches Album, dass man getrost benutzten kann, um bei der familiären Wanderschaft im Auto Richtung Süden/Norden/Osten/Westen in keinerlei Streitigkeiten über die Musikwahl zu verfallen.

Fazit: Hier ist für alle was dabei, außer für Extremisten. Wer Gebolze und Geknüppel hört, dürfte nach dem ersten (starken) Song bereits eingeschlafen sein, wer bei „Progressive“ direkt an Dream Theater und Konsorten denkt und eine instrumentale Latte vor sich her schiebt, dürfte Malpractice zu „einfach“ finden. Alle, die dazwischen liegen, sollten der Platte im CD-Laden einen Lauschangriff gönnen und sie gegebenenfalls für erwähnte Autofahrten im Wagen bereithalten. 7,5 Punkte!
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