Mystic Circle - Damien

Mystic Circle - Damien
Black Metal
erschienen in 2002 bei Massacre Records
dauert 44:17 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Chapter 1 - The Revelation
2. 666-Mark Of The Devil
3. God Is Dead-Satan Arise
4. Servants Of Twilight
5. Chapter 2 - The Omen
6. Kindom Of Blasphemy
7. The Seventh Sign
8. Armageddon War
9. Chapter 3 - The Deduction
10. Unholy Alliance
11. Image Of The Antichrist
12. Cry Little Sister (Bonus)

Die Bloodchamber meint:

Bei einer Band wie MYSTIC CIRCLE ist man nicht unbedingt überrascht, wenn sie sich stilistisch immer mal wieder kräftig über den Tellerrand linsen, wechseln sie doch ihr Image wie andere ihre Hemden.
So ist ihr neuestes Werk "Damien" also im Vergleich zu seinen Vorgängern weit weniger keyboardlastig und melodisch geworden, konzentriert sich aber im Gegenzug mehr auf treibende Riffgewitter, Doublebasses und andere Wutausbrüche, so dass letztendlich ein etwas härteres und aggressiveres Scheibchen dabei herausgekommen ist. Die bereits auf "The Great Beast" eingebrachten Deathmetal-Elemente stehen ihnen gut zu Gesicht, insbesondere der Vocal-Schlagabtausch zwischen Grunzen und Keifen weiss von Beginn an zu gefallen.
Gedanklich wurde das Album in 3 Kapitel aufgeteilt, so dass man vielleicht sogar von etwas ähnlichem wie einem Konzept sprechen könnte, allerdings beschränken sich die Texte mal wieder nur auf die übrigen Satanshuldigungen. Ich denke, mittlerweile wissen wir doch alle, das unsere ach so schlechte Welt dem Untergang geweiht ist und uns der böse Antichrist alle erlösen wird, gelle?
Nach einem etwas ausgefeilteren Ohral-Test machen sich dann aber auch die musikalischen Schwächen bemerkbar. Wäre das Album nur halb so lang gewesen, hätte man es vielleicht noch akzeptieren können, aber auf einer Full-Length-Rille erschöpft sich der Musikstil spätestens ab der Hälfte der Laufzeit. Wo "God is Dead-Satan Arise" noch mit einem guten Mitgröhl-Chorus und "Kingdom Of Blasphemy" mit einem netten schwedisch-angehauchten Riffing aufwarten können, bleiben viele der anderen Songs ziemlich blass, hinterlassen keinerlei Eindrücke und werden schnell mal geforwardet. So ist "Damien" letzten Endes nur ein etwas unausgereiftes, mittelprächtiges Werk, welches aber sicher auch seine Anhänger finden wird.
Ein Highlight ist dann noch der auf dem Digipak enthaltene Bonustrack "Cry Little Sister" inspiriert vom Vampir-Film "The Lost Boys", der irgendwie ganz anders, originell, simpel und ohrwurmtauglich daherkommt. Aber langsam macht es mich doch ein wenig stutzig, dass mir die Bonustracks dieser Band besser gefallen, als das ganze Album davor...
-