Three (3) - Wake Pig

Three (3) - Wake Pig
Progressive Rock
erschienen am 13.01.2006 bei Metal Blade Records
dauert 57:33 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Alien angel
2. Monster
3. Dregs
4. Wake pig
5. Bramfatura
6. Trust
7. Dogs of war
8. Soul to sell
9. One way town
10. Queen
11. Circus without clowns
12. Where's max
13. Amaze disgarce

Die Bloodchamber meint:

Mal Bock auf ungewöhnliche Musik außerhalb gängiger Genres und Klischees? Dann sind die Amis 3 eine mögliche Lösung, vorausgesetzt man hat etwas für modernen Prog-Rock und unmetallische, alternativrockig anmutende Klangausflüge übrig. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, kann sich „Wake Pig“ zu einem wahren Suchtmittel entwickeln.
Die Truppe aus Woodstock ist schon seit Mitte der 90er Jahre aktiv. Bevor sich Metalblade dem um zwei Songs bereicherten Re-Release vorliegender Scheibe annahmen, erschien diese und ihre beiden Vorgängerplatten auf dem Label Planet Noise.

3s Sound zu beschreiben ist wahrlich nicht einfach; dafür nur einen Satz oder eine Genreschublade zu verwenden scheint unmöglich. Als erstes fallen die polyrhythmischen und sehr dynamischen Drums und Percussions auf, die für einen energiegeladenen Unterbau sorgen. Manchmal beherrschen abgedrehte Gitarrenspielereien und sparsame Instrumentierung die Songs, manchmal sorgen solide Riffs für eine ordentliche Portion Härte. Eingängige Passagen und komplexe Songstrukturen wechseln sich ab. Durch die Verwendung genreuntypischer Instrumente und Stilmittel wird das Ganze noch zusätzlich aufgemöbelt.

Über allem steht die, anfangs vielleicht etwas gewöhnungsbedürftige, Stimme Joey Eppards. Wie bei den ähnlich klingenden Coheed and Cambria haben wir es hier mit einer sehr zerbrechlichen Männerstimme zu tun – Emo im Extremformat sozusagen. Eppard nervt aber keineswegs, sondern führt seine Zuhörer schmeichelnd, anmutig und auch verdammt ohrwurmverdächtig durch die Klanglandschaften; bei Anhängern extremer Metalstile wird er damit jedoch nur Unverständnis ernten.
3 schreiben anspruchsvolle Songs, die jedoch nicht zu komplex sind, sondern den geneigten Hörer auch mitreißen. Natürlich offenbart eine leicht verwirrende Klangcollage wie „Where’s Max“ nicht so einfach seine Geheimnisse, gönnt man „Wake Pig“ jedoch einige Durchläufe, zünden musikalische Schönheiten wie der Opener „Alien Angel“ und „Trust“ wie eine Langstreckenrakete und lassen einen angenehm melancholisch gestimmt in tiefsten Seelengründen verweilen.
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