Cannibal Corpse - Kill

Cannibal Corpse - Kill
Death Metal
erschienen am 24.03.2006 bei Metal Blade Records
dauert 42:11 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The time to kill is now
2. Make them suffer
3. Murder worship
4. Necrosadistic warnings
5. Five nails through the neck
6. Purification by fire
7. Death walking terror
8. Barbaric bludgeonings
9. The discipline of revenge
10. Brain removal device
11. Maniacal
12. Submerged in boiling flesh
13. Infinite misery

Die Bloodchamber meint:

'Alle Jahre wieder' lautet nicht nur der Titel eines allseits bekannten Weihnachtsliedes, sondern ist gleichzeitig auch das Motto der fünf Kannibalen aus Florida, was die Veröffentlichungspolitik neuer Alben angeht. Und trotzdem stellen die Monate und Wochen vor dem Release immer eine Durststrecke für alle Death Metal Jünger dar. Neuerungen im Lineup der Band gibt es in dem Sinne, als dass Gitarrist Jack Owen seinen Job bei den Kannibalen an den Nagel, oder besser gesagt Fleischerhaken gehängt hat und von nun an durch Rob Barett ersetzt wird, der schon von 93-96 bei den Jungs mitmischte. Der Titel des neuen Albums - nämlich 'Kill' – ist zwar wenig originell, versprüht aber gerade seiner Banalität wegen doch auch einen gewissen Reiz.

Los geht es mit 'The Time To Kill Is Now', einem typisch in Cannibal Corpse Manier gehaltenen, kurzen, aber dafür knackigen Opener. An zweiter Stelle folgt 'Make Them Suffer', einer der beiden Songs, in welche man schon vorab im Netz auf der Metalblade Homepage reinhören konnte. Geht jedenfalls auch straight nach vorne das Ding. Den ersten Höhepunkt des Albums markiert für mich dann 'Necrosadistic Warning'. Einfach ein geiler Song mit geilen Riffs, geilen Soli und mit einem Refrain der einfach zum abgehen einlädt! Etwas gedämpft wurde meine Freude dann durch 'Five Nails Through The Neck'. Was sich als Titel noch sehr vielversprechend anhört, entpuppt sich leider beim Hören als ein Song ohne besonderen Klimax. Das darauf folgende 'Purification Through Fire' kann diesen kleinen Schwachpunkt aber wieder mehr als wett machen, denn hier geht es ohne Gnade und Reue direkt auf die Zwölf, versprochen! Respekt vor demjenigen, der hier ruhig auf seinen vier Buchstaben sitzen bleiben kann. Mit 'Dead Walking Terror' lässt man es dann etwas ruhiger angehen und dringt zum ersten mal auf dem Album in den Midtempobereich vor, was auch rundum überzeugend gelingt. Mit dem Ausruhen wars dann aber auch soweit auf 'Kill', ok? 'Barbaric Bludgeonings' geht wieder ziemlich in die Richtung von 'Make Them Suffer'. 'The Discipline Of Revenge', als auch 'Brain Removal Device' sind Stücke, welche nicht nur musikalisch, sondern wohl auch lyrisch die härteren auf dem Album darstellen, soweit ich das aus Fisher's Growls heraus hören konnte. Das nicht gerade lange 'Maniacal' hätte meiner Ansicht nach noch den ein oder anderen Schliff vertragen können. Im Gegensatz zu den vorherigen Tracks wirkt die Nummer ein klein wenig unspektakulär. Bleiben noch 'Submerged in Boiling Flesh' (wohl der Wunsch eines jeden Starkochs) und 'Infinite Misery'. Ersteres schliesst sich der Riege der schnellen, brachialen Corpse Stücke an, wobei 'Infinite Misery' wohl eher als eine Epilog verstanden werden kann, ist es doch ein reines Instrumental.

Tja, was bleibt letztendlich als Gesamtfazit festzuhalten? Die Kannibalen haben auch diesmal wieder ein technisch im oberen Bereich anzusiedelndes Album fertig gestellt und beweisen eindrucksvoll, dass sie selbst nach annähernd zwanzig Jahren im Business noch nicht zum alten Eisen gehören und mit ihren blutigen Riffs noch immer für offene Münder sorgen. Auch die Produktion ist wieder 1A. Aber gerade, weil sich die Jungs schon seit geraumer Zeit auf einem wirklich hohen Niveau befinden, ist es folglich auch umso schwerer das Rad neu zu erfinden. Nicht falsch verstehen, aber im Direktvergleich zu 'The Wretched Spawn' sollte man nun keinen Quantensprung erwarten, was Innovationen, respektive Neuerungen im Sound oder Songwriting angeht. Für Freunde der harten, aber alles andere als halbgaren Kost jedoch auch diesmal wieder ein Festmahl, welchem ich 8.5 Sterne attestiere! Bon Appétit!
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