Torture Killer - Swarm!

Torture Killer - Swarm!
Death Metal
erschienen am 24.02.2006 bei Metal Blade Records
dauert 34:39 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Swarm
2. Forever Dead
3. A Funeral For The Masses
4. Multiple Counts Of Murder
5. Obsessed With Homicide
6. Sardistic
7. Cannibal Glutony
8. I Killed You
9. Heading Towards The Butchery
10. A Violent Scene Of Death

Die Bloodchamber meint:

Das Leben spielt einem schon schelmische Streiche. Da weiß, wenn auch nicht alle Welt, aber zumindest sicherlich der eingeschworene Painkiller-Zirkel der Bloodchamber Leser, dass ich in Sachen Death Metal durchaus kompositorischen Anspruch, viel Dynamik und instrumentale Achterbahnfahrten sehr wohl schätze. Wusstet ihr das nicht, dann solltet ihr täglich noch mehr Zeit hier verbringen.
Weiter im Text: Und da fange ich mir ausgerechnet die neue Torture Killer ein, wo - wenn es kommt, dann doppelt schlimm - noch ausgerechneter und neuerdings ein stumpfer Herr Barnes die Dreads im 4/4-Takt wackeln lässt. Ob es nun sinnvoll für einen Sänger von Six Feet Under ist, in einem finnischen Ripp-Off von Six Feet Under, und das sind Torture Killer nicht weniger als Debauchery, mitzuwirken, soll sich an dieser Stelle der Leser fragen.

Musikalisch fasse ich gerne, wenn auch nicht sehr ausführlich, noch einmal für euch zusammen, was „Swarm!“ für ca. drei Stunden Kloschälchen-Hüten an der Raste Marienborn (Ohne Trinkgeld, das man diesen Putzteufeln ja öfters mit einem warmen Lächeln rüberschiebt) bietet. Habt ihr eine, oder zwei, oder gar drei Scheiben von besagter Hauptband von Chris Barnes im Regal, dann habt ihr sicherlich schon die halbe Miete und eine dunkle Ahnung davon, was man hier bei aller Vorsicht eventuell erwarten könnte. Ihr wusstet es vorher: Die Musik bewegt sich in einem ungesunden Übermaß im mittleren Tempo, die Gitarrenarbeit geht über unspektakuläre Riffs nur selten hinaus und der Schlagzeuger musste sich bei den Aufnahmen sicherlich auch kein Bein ausreißen. Soweit, so toll.

Dass mir das Ergebnis trotzdem besser reinläuft als bei Six Feet Under liegt daran, dass man trotz oder vielleicht auch gerade wegen aller Einfachheit nicht völlig bescheuert agiert und es durchaus einige „kleine Hits“ auf dieses Album geschafft haben. „Forever Dead“ ist zum Beispiel ein Song, der mir durchaus gefallen mag, zumal die recht melodische Endsequenz aufhorchen lässt, davon bitte mehr, beim nächsten Mal. Auch versteht es die Band im Vergleich zu ihren Idolen, durch einen recht gelungenen Gitarrensound zu glänzen und selbst Chris Barnes macht auf dieser Scheibe mehr richtig, als dass er es durch cleanes Gequake verbockt. Mehr als eine durchschnittliche Wertung kann man einem solchen Album keinesfalls geben, das wäre eine Beleidigung für alle Musiker dieses Planeten, die sich um interessante, gut gemachte Musik Gedanken machen. Von daher gebe ich mich für einen Kauftipp an Freunde der Band Six Feet Under her, diese Platte sollte euch besser gefallen, als das, was die Amis zuletzt verzapft haben. Im Grunde können Metaller meinen Alters sich diese Scheibe zulegen, wenn sie damals auf dem Schützfest im Autoscooter mit Eifel 65 („I'm blue dabedidabedei“) abdancen konnten. Ja, genau, das müsste euch eigentlich tierisch gut reinlaufen! Alle Leute, die nicht mit diesen Zielgruppen übereinstimmen: Macht doch, was ihr wollt (aber kauft nicht diese Scheibe)!
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