Exhale - Prototype

Exhale - Prototype
Death Metal / Grindcore
erschienen in 2006 bei Emetic Records
dauert 36:21 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Besviken Igen
2. Decapitate
3. Hatet
4. Stängda Dörrar
5. Humans own Defeat
6. The Lie
7. Voices
8. Bussen till Helvetet pt. 1
9. Bussen till Helvetet pt. 2
10. Defy
11. Selfdenial
12. Die Inside
13. It
14. Reflections

Die Bloodchamber meint:

Death-Metal und/oder Grindcore aus Schweden ist bekannt und dem entsprechend nichts Neues. Exhale hingegen sind eher unbekannt in der Szene, was nicht weiter verwundert, da die Band aus Jönköping nach einem Demo aus dem Jahre 2004 nun ihren ersten Longplayer auf die Menschheit loslassen. Unter Vertrag genommen wurden die Schweden vom amerikanischen Label Emetic Records, das seinerseits auch noch keinen großen Bekanntheitsgrad haben dürfte. Dafür spricht jedenfalls die Artikelnummer der CD (EME20).

Die Wurzeln der Band lassen sich am ehesten Nasum oder den alten Carcass zuordnen, nur dass bei Exhale ein wenig mehr Death-Metal zu finden ist. So wird von Beginn an die Keule geschwungen, um jeden, der sich im näheren Dunstkreis aufhält, gnadenlos niederzustrecken. Ein wahres Trommelfeuer aus allen verfügbaren Rohren schlägt rechts und links neben dem Hörer ein. Ein Entrinnen gibt es hier nicht und die Zeit einen Bunker zu bauen hat man eben nicht. Also heißt es Tarnnetz überwerfen und ausharren. Die Gitarren schiessen scharfe Salven und werden von einer unerbittlichen Artillerie in Form von tiefen Tönen unterstützt. Hinter all dem herrscht das Drumming, das die ganze Maschinerie in Gang hält und es schlicht verbietet Pausen zu machen. Und passend zu diesem Szenario vernimmt man das Röcheln und Schreien des Todes, das in wunderbarer Weise von Sänger Ulf in Szene gesetzt wird.
Die Songs sind abwechselnd in Englisch und Schwedisch gehalten. Letzteres ist eh nicht weiter schlimm, da man beim Hören so oder so nie die Chance hat etwas zu verstehen. Eine fette Produktion unterstreicht die ambitionierte Einstellung von Exhale. Klare Strukturen im Sound sorgen jederzeit dafür, dass man den Spass an der Front nicht verliert. Auch haben alle Stücke ein ähnlich hohes Niveau. Es gibt kaum Ausreißer, wenn überhaupt die drei Songs, die vom 2004er Demo mit auf dem Album gelandet sind (''Reflections'', ''Decapitate'' und ''Die Inside''). Diese sind zwar nicht schlechter, fallen aber durch eine andere Struktur im Gegensatz zu den Anderen auf.

Nachdem Nasum gezwungenermaßen das Ende eingeläutet haben, steht mit Exhale ein Nachfolger in den Startlöchern bereit. Nie hat man den Verdacht, dass es sich bei der Band um ein Plagiat handeln könnte, dafür ist der Death-Anteil auch zu hoch. Dass ''Prototype'' zudem zeitgleich mit Nasums Best of auf den Markt kommt, könnte man schon fast als Wink bezeichnen. Wer auf diese Art Death/Grind steht, sollte dieses Werk nicht übersehen, denn ''Prototype'' ist jede Eurone wert!
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