Winterdome - Weltendämmerung

Winterdome - Weltendämmerung
Epic Gothic Folk Metal
erschienen am 22.09.2006 bei Massacre Records
dauert 65:21 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Haushoch türmten sich die Wellen...
2. Weltendämmerung
3. Binnen weniger Monde...
4. Land der Nacht
5. Nehmt diese Opfer...
6. Die Elasaj
7. Noch in derselben Nacht...
8. Ein letztes Mal
9. Viele Monde...
10. Flammentanz
11. Viele ließen ihr Leben...
12. Leid und Qual
13. Noch ein Mond...
14. ...wenn das Ende naht
15. Er tötete noch viele...
16. Der Hoffnung-Tod
17. Und irgendwann...
18. Ein stiller Schrei

Die Bloodchamber meint:

Der Frage, ob sich Musikalbum und Hörspiel erfolgreich kombinieren lassen, gehen WINTERDOME auf „Weltendämmerung“ nach. Denn die deutsche Gruppe zeichnet auf dieser Scheibe eine ganz eigene Welt – aus welcher die Geschichte des Volks der Elasaj, das aus göttlichen Gründen seinem Heimatland davon ziehen muss, erzählt wird.
Eine Fantasy- und Epos-inspirierte Geschichte erwartet den Hörer und bereits dieser recht kreative Ansatz sorgt für Pluspunkte – Genaueres zu der Erzählung sei an dieser Stelle nicht verraten, denn es soll ja nicht gleich alles verraten werden.

Doch wie wird das Ganze musikalisch umgesetzt? Das geschieht grob eingeordnet im Bereich des Gothic Metals – allerdings sollte man es vermeiden, dabei an gängige Formationen zu denken, denn die Atmosphäre, welche die sechs MusikerInnen plus Sprecher hier erzeugen, ist düster, bedrohlich und phantastisch und auf der anderen Seite melancholisch und warm angehaucht, aber ein epischer Anklang, teils doomige und todesmetallische Einflüsse sind ebenfalls hörbar.
Auch den einen oder anderen folkloristischen Einfluss hat man, mitunter mit der Geige, eingearbeitet und bei den klaren Gesangspassagen fühle ich mich nicht nur einmal etwas an ODROERIR erinnert.

Getragene oder treibende Riffs leiten die Stücke, welche von verträumter Keyboard-Melodik untermalt, durch recht tiefen Gesang voran gebracht werden. Diese (Stücke) wechseln sich im Übrigen durchgehend mit Erzähleinschüben ab. Kennt man die Geschichte einmal, ist es natürlich nicht mehr so spannend den gesprochenen Passagen zu lauschen – dafür ist das Album als Doppel-CD erhältlich, wobei die zweite Scheibe nur die Lieder enthält.

Das von der Band selbst als „Metal Fantasy Hörbuch“ bezeichnete Album könnte an der einen oder anderen Stelle noch mehr Schliff und Markanz vertragen, alles in allem muss man der Umsetzung doch ein paar Defizite eingestehen. Insgesamt sind Idee und ebenso Aufmachung aber lobenswert und auch wenn einen die Musik (noch) nicht vollends vereinnahmen kann, bietet „Weltendämmerung“ doch einmal eine etwas anders ausgearbeitete Thematik.
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