King Diamond - Voodoo

King Diamond - Voodoo
Heavy Metal
erschienen in 1998 bei Massacre Records
dauert 48:40 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Louisiana Darkness
2. Loa House
3. Life After Death
4. Voodoo
5. A Secret
6. Salem
7. One Down Two To Go
8. Sending Of Dead
9. Sarah's Night
10. The Exorcist
11. Unclean Spirits
12. Cross Of Baron Samedi
13. If They Only Knew
14. Aftermath

Die Bloodchamber meint:

Die Neunziger Jahre waren für Kim Bendix Petersen in kommerzieller (und manchmal auch in kreativer) Hinsicht kein erfolgreiches Jahrzehnt. Das 1998 erschienene Album "Voodoo" ist im Nachhinein besser als man gemeinhin denkt. Zehn Jahre nach "Them", bzw. elf nach "Abigail" weist es einige Anleihen an die Horrorkonzeptalben par excellence auf. Da ist zum einen die gemalte Albumcovergestaltung in Königsblau mit einem Haus als Motiv, die Geschichte über eine Familientragödie in demselben sowie noch ein Hinweis in dem KING DIAMOND typischen Opener "LOA-House" auf Baby Abigail, welches die Horrorstory von 1987 überlebt hat. Bereits hier schon der Hinweis auf eine Fortsetzung, die wenig später in "Abigail II" münden sollte.

Musikalisch setzt sich die etwas 'experimentelle' Richtung von "The Graveyard" fort, wobei "LOA-House" eines der typischsten Songs auf dem Album ist und ebenso auf "Them" stehen könnte. Die musikalisch umgesetzte Dramaturgie wirkt etwas wirr, besitzt aber viele Höhepunkte ("LOA-House", "A Secret", "Salem", "One Down Two to Go", "Sending Of Dead", "Sarah's Night", "Cross Of Unclean Spirits").

Die Story spielt im Jahr 1932, in Louisiana, der ehemaligen französischen Kolonie in den heutigen USA. Die französisch-stämmige Familie Lafayette mit der schwangeren Sarah, dem David sowie Opa lebt in einem in der Nähe eines Voodoofriedhofs gelegenen Kolonialhaus im Norden von Baton Rouge. Da ist aber noch der schwarze Diener Salem, der den Voodoo-Kult auf jenem Friedhof praktiziert. Dr. Le Croix, Madame Sarita und eine geheimnisvolle Lula Chevalier gehören zu den Sozialkontakten Salems. Richtig gefährliche Leute. Die Lafayettes hören die nächtlichen Voodoo-Trommeln vom Friedhof und beraten sich mit Salem, den Friedhof zu zerstören. Aber Salem will dem ein Strich durch die Rechnung machen und schleicht zu Dr. Le Croix und petzt das ganze Vorhaben. Der Doktor gibt dem Diener verdammte Friedhofserde, damit dieser die Familie vergifte und das Drama nimmt seinen verhängnisvollen Lauf.

Aber da ist noch der Priester Malone, der vom Opa gerufen wird um dem ganzen Unheil Einhalt zu bieten, ... und scheitert. Alles wird unheimlich in Szene gesetzt. Sarah ist besessen, Salem spricht rückwärts gesprochene Flüche und das Opfer für Baron Samedi ist bald bereit ...

Wie bei dem aberwitzigen "The Graveyard" sind Musik und Story kongenial miteinander verknüpft. Aber die Erwartungen nach dem Überalbum "The Graveyard" waren hoch und fielen mit vorliegendem Resultat etwas zurück. Richtigerweise. Die Story endet etwas abrupt und ist nicht wirklich überzeugend. Jetzt aber scheint das Album eine stille Größe zu entfalten, die früheren Großtaten ebenso nah kommt wie einer gewissen 'Modernität'. Richtig gut sind das leicht experimentelle Zwischenspiel "Unclean Spirits", der dramaturgische Höhepunkt "Cross Of Baron Samedi" und teilweise oben aufgezählte Stücke. "Voodooo" schlägt eine gekonnte Brücke zwischen altem und neuen KING DIAMOND und darf in keiner Plattensammlung der KING-Liebhaber fehlen.
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