Sanguis - Chaosgate Guardians

Sanguis - Chaosgate Guardians
Black Metal
erschienen in 2002 bei Supreme Chaos Records
dauert 38:30 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Burden Of Heritage
2. Towards The Stormgates
3. Chosen By The She-Corpse
4. Autumn Emperor
5. Reincarnation Manifesto
6. Farewell Wayfarer
7. Of Solitude And Cosmic Streams
8. Nocternity

Die Bloodchamber meint:

Wenn Menschen sich hinter schwarz-weisser Schminke verstecken, auf jedem Photo entweder die Stirn runzeln oder die Zähne fletschen und sowieso jederzeit die pure Bosheit versprühen, dann hat man es entweder mit durchgedrehten Pantomimen oder mit Blackmetallern zu tun.
Die Jungs von SANGUIS gehören letzterer Spezies an und ihre Musik versprüht den selben Charme wie es bereits die nordstämmigen Vorreiter vermochten. Niemand braucht also mehr sehnsüchtig gen Norden blicken, denn der nahe Süden, besser gesagt die Steiermark, hat genau dieselben Qualitäten zu bieten.
Eine düstere, aber aggressive Grundstimmung bildet die Grundlage für die Verbreitung der genretypisch gekreischten und gekeiften Manifeste. Obwohl ich den einstigen Sänger nicht kenne, macht Gastersatz Storm seine Sache hier mehr als gut, passt perfekt ins Bild und kann meinetwegen ruhig am Mikro bleiben. Aber Drummer und vor allem die Gitarristen setzen die wahren Glanzpunkte des Silberlings. Denn trotz der technisch hochgradigen Spielweise voller Blastbeats und einem sehr temporeichen Gesamteindruck schaffen sie es immer wieder, durch feine Melodiebögen stets die Konzentration auf ihre Seite zu ziehen. Die vielen gut platzierten Breaks werden dem Zuhörer kaum bewusst und irgendwie geht sowieso alles runter wie Öl.
Trotz der häufigen Verwendung von ausgeklügelten Melodien entsteht aber niemals der Eindruck, die Band würde irgendwie "weich" klingen. Stets wird das Schwert der Bösartigkeit nach oben gehalten und mit neuen Seelen gefüttert. Und diese Atmosphäre wird komplett ohne Verwendung von Keyboards oder ähnlichem erzeugt, allein die gelungene Zusammenarbeit der Instrumente vermag dies zu erreichen.
Freunde der schwarzen Musik brauchen also nicht lange zu überlegen, sondern sollten sich dieses grandiose Full-Length Debüt der Österreicher zulegen. Einziges Manko könnte vielleicht die ein wenig kurze Laufzeit von 38einhalb Minuten sein.
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