Yattering - Genocide

Yattering - Genocide
Death Metal
erschienen in 2003 bei Candlelight Records
dauert 46:45 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Genocide (Intro)
2. Schism
3. Message to M.A.R.I.O.
4. Non Adapted Socially
5. Panic in a Sea of Blood
6. Inflow (Thought from Outside)
7. Non Typical Homo
8. Raptist's Victim
9. Temptation of a Crime
10. Murderer (you are)
11. Living Bomb

Die Bloodchamber meint:

Dass Polen nicht nur für unsere Landwirtschaft unentbehrliche Erdbeerpflücker und Spargelstecher, sondern auch einige außerordentlich gute Death Metal Bands hervorbringt müsste zumindest seit Vader hinlänglich bekannt sein. Soviel vorweg, die Metzel-Könige müssen im Moment noch nicht um ihren heimischen Thron fürchten, jedoch reihen sich neben ihnen die Jungspunde von Yattering mit ihrem dritten Album als hoffnungsvolle Newcomer in die Oberklasse ein. Genocide, so heißt der kleine Kotzbrocken, enthält nämlich so ziemlich alles an Qualitäten, um im harten Geschäft und gegen die Konkurrenz bestehen zu können. Um auch gleich etwas den Vergleich zu Vader zu revidieren, sei erwähnt, dass Yattering sich doch recht deutlich hörbar dem Death Metal amerikanischer Prägung verpflichtet fühlen, sprich eher technisch und vertrackt zu Werke gehen und höchstens sporadisch ihre Landsleute zitieren.

Getragen durch eine warme, fette und (im Gegensatz zu Bands wie Cryptopsy, Hate Eternal etc.) als alles andere als steril zu bezeichnende Produktion, sezieren sich die vier Polen höchst variabel in Punkto Tempo und Riffing durch 10 leckere Fleischklumpen, aus denen sie kleine Skulpturen schnitzen (höhö), die dann schlussendlich (Happy end?) doch zerhackt werden. Es herrscht sozusagen geordnetes Chaos in den Songstrukturen, was den gefesselten Zuhörer in den besten Momenten nicht selten an Szene-Koryphäen wie Meshuggah oder Cryptopsy erinnern dürfte. Wirklich erfrischend ist, dass die Band stets probiert aus einer Berechenbarkeit auszubrechen und den Zuhörer in einem abgesteckten Rahmen immer wieder überraschen kann. Dass der Versuch derart gut gelingt und die Strukturen trotz allem in sich noch schlüssig wirken, darf als eine kleine Meisterleistung angesehen werden.

Trotz der Flut an Veröffentlichungen solltet ihr also dieser Band eine Chance geben, sie könnte noch eine große Zukunft vor sich haben. Für die Unentschlossenen unter euch möchte ich noch gerne 2 Anspieltipps geben: Schism und Murderer
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