Deadsoil - Sacrifice

Deadsoil - Sacrifice
Metalcore
erschienen am 26.05.2006 bei Lifeforce Records
dauert 42:09 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Unspoken
2. Cross The Great Divide
3. The Day I Die
4. These Stings
5. Viper
6. Forget Everything
7. Echoes
8. Remembrance
9. Collapse
10. Ultimate Domination
11. True Belief
12. Sacrified

Die Bloodchamber meint:

Bloodchamber proudly presents: Die gute Metal-Küche! Heute: Wie koche ich mir eine leckere Metalcore-Platte? Man nehme viele Thrash- und Deathmetal-Komponenten und einige Hardcore-Anteile, wasche alles gründlich ab und vermenge es gut miteinander. Fette Riffs und geschälte Gitarrenmelodien zu gleichen Anteilen dazu, handgeerntete Moshs, Breaks und gut abgehangene Beatdowns drauf, mit scharfen Kreischvocals würzen. Jetzt alles durch den Mixer schicken und hopp, auf den Teller damit. Nach Geschmack jetzt noch mit Clean Vocals garnieren. Fertig ist die Mahlzeit!

Freilich, manch einen ereilt schon beim Zubereiten des Gerichts ein Sättigungsgefühl, das in ganz üblen Fällen schon mal im Brechreiz gipfeln kann. Ein anderer wird wieder sagen: Puh! Schon wieder? Das hatte ich doch schon gestern und vorgestern und letzte Woche auf dem Teller. Da hab ich jetzt keinen Bock mehr drauf. Wie bei jedem bewährten Gericht gibt es aber auch Abwandlungsmöglichkeiten, die die Lust am genussvollen Schmaus wieder erwecken können. Gut, denjenigen die bei Metalcore kotzen müssen, ist hier nicht zu helfen, verändert man aber Zutaten, Zubereitungsweise und nimmt statt dem Mixer einfach mal das sanfte Handrührgerät, ist für alle anderen zumindest ein bekömmliches Schmackofatzi drin.

Genau eben diese Taktik, wobei wir endlich mal beim eigentlichen Thema wären, verfolgen DEADSOIL mit ihrem neuesten Rezept „Sacrifice“. Und ja, hier schmeckt es gut. Die Jungs haben schließlich schon etwas Übung. Alle bekannten Zutaten kommen hier zum Einsatz, sind jedoch nicht wahllos und unüberlegt zu einem langweiligen Brei zusammengerührt, sondern, bemüht um ausreichend Abwechslung, zu unterhaltsamen Songs verflochten. Das bereitet jede Menge Spaß, regt Nacken-, Arm- und Beinmuskulatur an und macht demnach auch nicht dick. Ohrwürmchen gibt es gratis dazu, besonders mit dem tollen Opener „Unspoken“.

Damit es nicht zu lasch ist, gibt Vokalakrobat Friedrich mit seinen Kreischern noch eine ordentliche Prise Pfeffer obendrauf. Außergewöhnlich, manchmal aber auch gewöhnungsbedürftig ist auch sein, in einigen Songs auftauchender, sauberer Gesang, der für Core-Verhältnisse einen recht rauen Charakter hat. Hinzu kommt eine mal nicht so glattgebügelte Produktion und fertig ist ein feiner Happen für zwischendurch, an dem es kaum etwas auszusetzen gibt. Blöd nur, dass man danach irgendwie immer noch Hunger hat. Woran das liegt? Trotz guter Songs und schlagkräftiger Argumente fehlt es DEADSOIL doch noch etwas an Wiedererkennungswert. Mit „Sacrifice“ ist man der geheimen Zutat allerdings schon dicht auf den Fersen.
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