Type O Negative - Bloody Kisses

Type O Negative - Bloody Kisses
Gothic Metal
erschienen am 17.08.1993 bei Roadrunner Records
dauert 73:25 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Machine Screw
2. Christian Woman
3. Black No. 1 (Little Miss Scare-All)
4. Fay Wray Come Out And Play
5. Kill All The White People
6. Summer Breeze (Seals And Crofts Cover)
7. Set Me On Fire
8. Dark Side Of The Womb
9. We Hate Everyone
10. Bloody Kisses (A Death In The Family)
11. 3.0.I.F.
12. Too Late: Frozen
13. Blood And Fire
14. Can't Lose You

Die Bloodchamber meint:

Eines vorweg, für mich ist „World Coming Down“ das intensivste und musikalisch stärkste Album von TYPE O NEGATIVE, „Bloody Kisses“ das für die Bandgeschichte aber wichtigste Album, mit dem die New Yorker 1993 den Durchbruch geschafft haben. Außerdem enthält es mit „Christian Woman“ und „Black No. 1“ zwei Evergreens der Gothic Metal-Szene, die wohl auch noch in zwanzig Jahren auf den Tanzflächen der schwarzen Tempel gespielt werden.

„Bloody Kisses“ wurde noch von Schlagzeuger Sal Abruscato eingetrommelt, der kurz darauf die Band verließ um sich voll und ganz LIFE OF AGONY widmen zu können. Er wollte touren und das war zu dem Zeitpunkt bei TYPE O NEGATIVE nicht allzu oft möglich. Durch die Kontroversen um die Band, Stichwort Rassismus- und Sexismus-Vorwürfe, war das zu der Zeit in Europa gar nicht und in den USA nur vereinzelt möglich. Auch der Vorgänger „Origin of the feces“ enthielt im Booklet noch Danksagungen wie „And a very special thanks to the radical left for making us so famous“. Die Interviews zum Album drehten sich in Europa auch folgerichtig meistens um die Vorwürfe und die Band gab sich alle Mühe diese zu entkräften. „Bloody Kisses“ war dann aber auch das erste Album der Band und dem Vorgänger CARNIVORE ohne politische Songs.

TYPE O NEGATIVE wurden auf „Bloody Kisses“ zugänglicher und melodischer, die Stücke mit den Hardcore-Anleihen wurden auf zwei („Kill all the white people“ und „We hate everyone“) reduziert. Die Band fing an mehr mit dem Keyboard zu arbeiten, baute Synthesizer- und Orgelpassagen ein und nicht nur einmal treten Choralgesängen auf. „Bloody Kisses“ klingt düster und melancholisch und arbeitet sich an Peter Steeles Lieblingsthemen wie Frauen, dem Tod und dem Christentum ab. Dazu traut sich die Band nach dem Intro gleich die beiden besten Songs, bei denen es sich aber um neun und elf Minuten lange Brocken handelt, ganz an den Anfang zu setzen. Alles was danach auf dem Album folgt, konnte nur als schlechter wahrgenommen werden, aber bis auf die drei unnötigen Zwischenstücke gibt es an überhaupt keinem Song etwas auszusetzen.

Wie am Anfang erwähnt, „Bloody Kisses“ hat Maßstäbe gesetzt und einer ganze Szene neues Leben eingehaucht. Bei dem Einfluss des Albums kommt man nicht umher die Höchstnote zu zücken. Es war übrigens auch kommerziell ein voller Erfolg und für Roadrunner Records das erste Album, das den Goldstatus in den USA 1995 erreichte. Fünf Jahre später kam dann noch Platin dazu.
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