Solemnity - King Of Dreams

Solemnity - King Of Dreams
True Metal
erschienen in 2003 bei Remedy Records
dauert 46:44 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Fire in Mainstreamland
2. Kill the Majesty
3. The Ninth Gate
4. King of Dreams
5. Vampire's Dance
6. Spirits of the Dead
7. In Dubio pro Sathanas
8. Heart fo a Raven
9. Fire in Mainstreamland (Horror Version)

Die Bloodchamber meint:

So, ich habe mir redlich Mühe gegeben und diese CD so fast eine Woche lang gehört, um ihr irgend was abzugewinnen. Allerdings ist meine anfängliche Skepsis nicht gerade einer unübertroffenen Euphorie gewichen. Beginne ich bei meiner Kritik bei dem echt lachhaften Cover (ein typisches Ken Kelly Bild, Conan hackt mit nem Morgenstern auf einen Riesenkroko ein) das gar keinen Bezug zu dem Albumtitel „King of Dreams“ erwecken kann (jaja, Conan haut den Kroko ins Reich der Träume... alles klar!), oh mann, absoluter Underground! Dann prügelt das erste Lied „Fire in Mainstreamland“ auf meine Gehörgänge und jedes mal kommt mir beinahe die Galle hoch, wenn ich sowas höre. In absoluter METAL-MAINSTREAM-ART wird hier über Hip Hop, Pop und Co. gelästert und mit einem wirklich harmonischen mehrstimmigen Chorus „Fire in Mainstreamland“ gebrüllt das einem die Sackratten Polka tanzen. ARGH! Wer schon was gegen Popmusik hat sollte bitte nicht einen Metalsong schreiben der sich fast genauso anhört, nur halt ein paar mal schneller. „Kill the Majesty“ kommt dann schon etwas überzeugender rüber, wenngleich die Gesangslinie etwas von einem ruhigen Badestrand hat – plätschert etwas hoch und runter, ohne wirklich im Hirn zu bleiben. "The Ninth Gate" ist auch ziemlich lau und erweckt nicht den Eindruck, ein Titelsong zu sein und es geht im ganzen eigentlich so weiter.
An der Produktion kann man an, dieser Stelle erwähnt, überhaupt nicht meckern, das ganze musikalische Inferno kommt sehr druckvoll und differenziert aus den Boxen und auch vom Riffing her gibt’s nix zu meckern, wenngleich hier keine Überraschungen abgeliefert werden. Die Hauptkritikpunkte sind meiner Meinung nach viel eher die recht langweiligen Gesangslinien und vor allem – und jetzt meckern wieder alle das der liebe Stephan ein Gesangsfetischist ist – die Tatsache, dass der Sänger der Band zu 90% sehr gleich klingt. Ob jetzt ein ruhiger Part oder ein etwas trashiges Geprügel kommt, immer wird am oberen Stimmrand mit solch Vehemenz geshoutet, dass man sich auf die Dauer gesehen fragt, ob der Mann Gewichte mit dem Hoden stemmt – wenn er denn mal tief singt (Spirits of the Dead) dann klingt das seltsam schwulstig und überhaupt nicht straight heraus. Schade, denn das würde mit besserem Gesang der Musik etwas mehr Tiefgang bringen.
Mit „Spirits of the Dead“ wird dann auch ein Coversong eingeworfen (und zwar von Manilla Road) und erwähnenswerterweise zockt auf „Vampire’s Dance“ Steve Sylvester mit, für Fans erwähnenswert, aber kein Kaufgrund.

Fazit: Die wirklich gute Produktion und die teilweise atmosphärischen, wenngleich auch nicht überraschenden oder innovativen Parts in den Songs retten die Musik über weite Strecken vor der absoluten Belanglosigkeit. Allerdings sehe ich keinen großen Wurf für die Band in der nahen Zukunft wenn an dem Gesang nicht gearbeitet wird, denn potentielle Kunden die NICHT auf Hammerfall und sonstigen Kastratengesang stehen werden der Musik höchstens ein Reinhören schenken und beim gequetschten Gesang dankend abwinken. Better luck next time, das Potential ist sicher da.
P.S.: In Zukunft bitte keinen solchen Schwachsinn wie „Fire in Mainstreamland“ in nem verkorksten Dialekt mit Akkustikklampfe nach 57(!!!) Stilletracks als Track Nummer 66 auf die CD brennen nur um die 666 auf der CD zu haben – das Stück ist nicht lustig, das ist ein Tritt in den Magen! Genauso Songtitel wie „Fire in Mainstreamland“ oder „In dubio pro Sathanas“, das ist spielen mit Metalklischee für Kinder!
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