Necrophobic - Hrimthursum

Necrophobic - Hrimthursum
Death Black Metal
erschienen am 19.05.2006 bei Regain Records
dauert 59:02 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Slaughter of Baby Jesus
2. Blinded by Light, Enlightened by Darkness
3. I Strike with Wrath
4. Age of Chaos
5. Bloodshed Eyes
6. The Crossing
7. Eternal Winter
8. Death Immaculate
9. Sitra Ahra
10. Serpents (Beneath the Forest of the Dead)
11. Black Hate
12. Hrimthursum

Die Bloodchamber meint:

NECROPHOBIC gehören zu den wenigen Bands, die seit vielen Jahren ihren Weg gehen, und ohne nach links und rechts zu schauen mehr oder weniger kompromisslos ihr Ding durchziehen. Blickt man auf die zurückliegenden Werke erkennt man einen stetigen Fortschritt, jedoch zu keinem Zeitpunkt eine Verweichlichung oder Trendanbiederung. Das Gegenteil ist der Fall und mit jedem Album wuchs die Zahl der Fans und die Anerkennung innerhalb dessen, was wir heute im Allgemeinen als Szene bezeichnen. Ich bin gespannt, wie die Fans auf „Hrimthursum“ reagieren werden. Allein schon ein Blick auf die Spielzeit des neuen Albums lässt eine abweichende Ausrichtung erahnen. Endeten die früheren Werke im Schnitt nach etwas mehr als einer halben Stunde machen die Schweden mit „Hrimthursum“ die Stunde fast voll.
Nach einem wirklich stimmungsvollen Intro geht der Vierer direkt in die Vollen und entfesselt einen todesmetallischen Sturm, der, wie in der Vergangenheit auch von schwarzmetallischen Begleiterscheinungen umschmeichelt wird, wie sonst nur George Clooney beim Frühlingsfest im Frauenhaus. Doch selbst in solch einem Brachialwerk wird den Gitarren Zeit und Platz für ein Solo gegeben. Man muss wohl in Schweden geboren sein, um solche Musik schreiben zu können. Mal hypnotischer, mal eher thrashig angehaucht prügeln sich NECRPOHOBIC durch ihre 12 Hymnen an Dunkelheit und Besessenheit und stechen durch kompositorische Höchstleistungen hervor. Gekonnt werden dem Hörer immer wieder Pausen gegönnt, in denen Leadgitarre und Keyboard (keine Angst, das sind Schweden, die wissen mit so einem Instrument umzugehen) erklingen und die Atmosphäre verdichten.
So richtig langsam wird es erstmalig bei „Age Of Chaos“; bedrohliche Gitarrenwände, im Hintergrund die unaufhörlich hämmernde Bassdrum, der charakteristische Gesang von Tobias Sidegård und hin und wieder erklingt das Schluchzen einer Frau. „Bloodshed Eyes“ hat als Kontrast dazu eher marschartigen Charakter und überrascht mit männlichem Klargesang. Ähnlich abwechslungsreich ist auch der Rest der Platte, ich erspare mir weitere Einzelheiten, denn es ist ein angenehmes Erlebnis, mit jedem weiteren Durchlauf neue Details zu entdecken. Die Schweden schrecken, so viel sei verraten, auch vor wirklich sehr sparsam und wohlplatziertem Frauengesang und Akustikgitarren nicht zurück.
Bleibt am Ende nur die Frage zu klären, wie vor allem die Die Hard Fans mit „Hrimthursum“ umgehen werden, da dieses Album doch etwas breiter angelegt ist, als die Vorgänger. Da NECROPHOBIC jedoch den Spagat geschafft haben, nichts von ihrer Dunkelheit und Magie einzubüßen, sondern in der Tiefe eher noch auszubauen bin ich was das angeht optimistisch.
-