Cockroach - The Observer

Cockroach - The Observer
Thrash Metal
erschienen am 14.04.2006 bei Supreme Chaos Records
dauert 51:31 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Unexpected Life
2. The Calling
3. The Observer
4. Alive
5. Perfect World
6. Kiss to Eternity
7. Desireless
8. Eternal Life
9. The Prophecy
10. By the Way
11. The Red Duke
12. Run Away

Die Bloodchamber meint:

Erfreulich! Aus dem deutschen Underground kommt endlich mal wieder eine ordentliche Thrash Kapelle! Und das ganze Projekt ist so erfolgreich, dass man sich inzwischen sogar über einen Plattenvertrag mit Supreme Chaos Records freuen kann. Die seit 15 Jahren gemeinsam arbeitende Band hört auf den Namen COCKROACH und spielt einen recht frischen Thrash Metal, der gekonnt mit traditionellen Bay Area Elementen sowie modernen Metaleinflüssen umgeht. Es hat sich also was geändert seit der letzten, ebenfalls bärenstarken Veröffentlichung der Band!

Gerade der elegante Spagat zwischen Old School Sound und dem aktuellen Klang der Zeit macht „The Observer“ zu einem selbständigen, szenebereichernden Werk, das sich sehen lassen kann. Okay, das Cd-Artwork ist ziemlich belanglos und uninteressant. Befindet sich die Scheibe allerdings erst mal im Laufwerk, ist dieser enttäuschende Ersteindruck schnell vergessen. Sänger Frank Geue wechselt souverän zwischen harten Shouts und cleanen Passagen und klingt dabei in keinem Moment schwach oder gar nervig. Die Gitarrenarbeit kann sich ebenfalls sehen lassen, auch wenn hier und da die Soli etwas undurchsichtig und deplaziert wirken. Hier könnte man noch ein wenig am Songwriting feilen, dem insgesamt auch im Laufe der Zeit die Ideen etwas ausgehen. Beim Drumsound sind ebenfalls kleine Abstriche zu machen, denn hier fehlt es in einigen Momenten am nötigen Druck. Die negativen Eindrücke ändern aber nichts daran, dass „The Observer“ eine derbe Groovebombe geworden ist, die den Hörer für 50 Minuten in den Sessel haut.

Ganz stark ist die moderne Thrashsalve „Perfect World“, bei der so ziemlich alles passt. Aber auch bei den traditionellen Stücken wie „The Prophecy“ stellt der Vierer sein Können unter Beweis. Ein wenig auf die Bremse tritt man bei „Kiss to Eternity“, aber auch dieser Track ist nicht wirklich als Verschnaufpause zu bezeichnen. Richtig auf die Zwölf geht es dagegen beim anschließenden „Desireless“, das einer brachialen Hodenexplosion gleichkommt.

COCKROACH ist tatsächlich ein Name, den man sich merken sollte. Vor allem die angesprochene Variabilität der Band, zwischen Old School und Moderne umherzudriften, verleiht dem Album eine angenehme Frische. Die angesprochenen Mängel fallen daher nicht allzu stark ins Gewicht, weswegen „The Observer“ eine Empfehlung für alle Thrash-Freunde da draußen ist. Hört mal rein und lasst euch von 12 Songs schön derbe umhauen. Gute 7 Punkte gehen somit ins Schwabenland.
-