Helheim - Yersinia Pestis

Helheim - Yersinia Pestis
Pagan Metal
erschienen in 2003 bei Massacre Records
dauert 42:22 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Helheim4
2. Yersinia Pestis
3. Stones To The Burden
4. Sinners Wake
5. Elde
6. Warlot
7. Den Glemte Lov
8. God Of Slander
9. Iron Icon 9
10. Hjelmstorm

Die Bloodchamber meint:

Wer HELHEIM kennt, der weiss, dass die Musik der Norweger alles andere als gewöhnlich und leichtgängig ist. Und so verwundert es auch nicht, dass sie uns zu Beginn ihres vierten Albums erstmal gehörig zu verwirren wissen.
Nach dem gesampelten Intro ala "dreckiger Bote überbringt nuschelnd schlechte Nachrichten", welches von düsteren Elektrobässen begleitet nahtlos in den ersten Song "Yersinia Pestis" übergeht, klingt die Band zunächst gesanglich nach typischem 80er Thrash und sofort danach eher nach fiesem Blackmetal, ohne aber auch auf Ausflüge ins Majestätische zu verzichten.
Puh, und das alles in nur wenigen Minuten - die Scheibe verlangt ihrem Zuhörer schon einiges ab. Und ich nehme es keinem übel, wenn er nach zwei bis drei Songs erst einmal verwirrt die Nase rümpft. Die Experimentierfreude und Vielseitigkeit der Band dürfte einerseits viel Argwohn hervorrufen, stellt andererseits aber auch den grossen Pluspunkt der Scheibe dar.
Ohne sich auf bestimmte Genregrenzen festzulegen bedient sich HELHEIM grösstenteils spieltechnischer Elementen des Blackmetals, was sich inbesondere in der typischen Stimme wie auch in den teils keyboarduntermalten Riffings äussert. Letztere reichen dabei von einfach bis hin zu altbacken, bleiben aber durch häufige Tempowechsel und Variationen dennoch interessant. Erstaunlich ist in diesem Zusammenhang auch der überraschend "erdige Gesamtsound", der zusammen mit der alles andere als bassarmen Produktion eine gute Mischung aus Modernität und Ungehobeltheit darstellt.
Als weiteren grossen Einfluss kann man die angesprochenen Thrashbestandteile sehen, die sich ebenfalls gesangstechnisch auswirken sowie ausgeprägte Soli beisteuern. Die Synthiesounds sind häufig präsent und vor allen Dingen gut ausgewägt. Sie nerven nie, treten nie in den Vordergrund und unterstützen die Allgemeinstimmung im positiven Sinne.
Wo wir gerade bei Stimmung sind: Obwohl durch die Komplexität das Album manchmal schon ein wenig zerrüttet und schwergängig wirkt, breitet sich über die gesamte Laufzeit ein unheimlicher Schleier über das Gemüt des Zuhörers aus. Das mysteriöse dabei ist nur, dass ich nicht genau sagen kann, woran das liegen könnte - es ist halt einfach da!
Bleibt nur zu hoffen, dass die Band von ihrem neuen Label Massacre die erforderliche Aufmerksamkeit und das Feedback der Fans erhält, denn ungewöhnliche Bands haben es in der Masse stehts ein wenig schwerer als andere. Wie ungerecht die Welt doch ist...
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