Corroded - Heart Of The Machine (EP)

Corroded - Heart Of The Machine (EP)
Rock
erschienen in 2006 als Eigenproduktion
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Bring me Down
2. Errare humanunm est
3. Plant s Fist in my Face
4. Heart of the Machine
5. Rise Again

Die Bloodchamber meint:

Seit wann hat Zakk Wylde denn bitte ein Nebenprojekt in Schweden? Richtig: völliger Unsinn! Doch bei Corroded hat man im ersten Moment wirklich das Gefühl, dass der gute alte Südstaaten Rockgott, seines Zeichens Begründer und Frontmann der Black Label Society, da seine flinken, recht großen Fingerchen und zudem auch noch seine ausgefallene, ausdrucksstarke Stimme im Spiel hatte. Die Krönung sind die Texte, die auch äußerst gut zum amerikanuischen Riesen passen würden und wirklich professionell fast amerikanischer als einem Schweden lieb sein dürfte klingen.

Schon witzig, dass diese Band nur entstanden ist, weil Niklas Källström, der eigentlich bei diversen Bands hinter der Schießbude hockt, mal eben Bock darauf hatte den Eierschneider mit den tiefen, dicken Saiten zu zupfen. Auch der recht geschmackvolle Stil, auf den man sich nicht von Anfang an festlegen wollte, ist angeblich ehr durch Zufall und Ausprobieren bei einigen Jam-Sessions mal eben so als der am besten passende erkannt worden. Wenn man auch nicht ganz so hart zur Sache geht wie (jedenfalls in der Regel) die amerikanische Referenz, so erinnert das Riffing mit seinen vielen Ziehern, die für ordentlich Groove sorgen, schon sehr stark an altgediegene BLS-Songs. Auch die geniale Stimme von Jens Westin beinhaltet von Zeit zu Zeit dieses typische, mitfühlende „Au, yeaaah“, wie man es sonst nur im gediegenen, amerikanischen Country-Rock-Akzent findet. In den laueren, abgedämpften Strophen kommt dies nicht so stark zum Ausdruck, wie etwa in den teuflisch rockigen Refrains, in denen Jens zeigt, wie intensiv sein Gesangsorgan klingen kann.
Dies bemerkt man besonders gut im zweiten Song „ Errate humanum est“. Nach etwas leicht angezerrter Toggle-Switch-Action zum aufwärmen und einer ruhigen Strophe, entfesselt sich ein vom charakteristischen Gesang getragener Rocktornado.

Obwohl man den Eindruck hat, da irgendwo ein bisschen Pantera „walk“ im Riff erkennen zu können, wird die CD ab dem dritten Lied „Plant A Fist In My Face“ etwas chilliger. Der Groove ist da, doch man wünscht sich insgesamt ein wenig mehr Energie. Gerade der Titeltrack könnte einem mit etwas mehr Druck gewaltig in den Hintern treten, doch man hat ehr den Eindruck, als wäre den Jungs am Ende der selbst finanzierten EP etwas die Luft ausgegangen.
Die Vocals machen zwar einige Alleingänge, was ihnen auch sehr gut zu Gesicht steht und auch die recht klassisch gehaltenen Solos passen sehr gut ins Bild, doch ansonsten hat man eher einen groovig voranschleppenden Eindruck, der auch durch die tollen Gesangsparts und das tolle Break im letzten Lied nicht so ganz überdeckt wird.

Zusammenfassend kann man wohl behaupten, dass der wirklich beständige Reiz der Band in der Stimme liegt und man nach einem tollen Start ein bisschen vom instrumentalen Teil enttäuscht wird. Nach hinten wird alles etwas zu hell und zu seicht um einen so richtig durchzurocken.
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