Lullacry - Crucify My Heart

Lullacry - Crucify My Heart
Gothic Rock
erschienen in 2003 bei Century Media
dauert 43:15 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Alright Tonight
2. Crucify My Heart
3. Don't Touch The Flame
4. Every Single Day
5. Pitch Black Emotions
6. Unchain
7. Nothing To Lose
8. Heart Of Darkness
9. This Time
10. Over Me
11. Better Days

Die Bloodchamber meint:

Es gibt Momente im Leben, da fühlt man sich einfach gut. Sei es durch eine bestandene Prüfung, eine interessante Begegnung oder durch den schnöden Einfluss von Kumpel Alkohol, man fühlt sich einfach sauwohl in seiner Haut und möchte dies selbstverständlich mit der passenden Musik untermalen. Da drängeln sich diese musikalischen No-Brainer wie das hier vorliegende Album geradezu auf.
Texte, die die Grenze zur Belanglosigkeit längst hinter sich haben, höchstens eine einzige Melodie pro Song um den Hörer nicht zu sehr zu beanspruchen, eine sehr angenehme finnisch-akzentuierte Lolita-Stimme mit leicht rebellischem Unterton und verflixt rockige Gitarrenklängen sind die Zutaten von "Crucify My Heart". Zwar dürfte dieses Gebräu von vielen Metallern schnell wieder zurück in den Becher geschlabbert werden, aber zu den zu Beginn erwähnten Momenten gibt es kaum etwas köstlicheres.
Jeder Song (Ausnahme: "Every Single Day", der einzige Totalausfall") kennt eigentlich nur die eine Wirkung: Beim ersten Hören summt man die Melodie im Geiste mit, beim zweiten Mal formen sich bereits erste Laute auf den Lippen, und ab dem dritten Mal muss man sich beherrschen, nicht laut mitzusingen. Gute Laune pur ist einfach angesagt und überraschenderweise unterbricht auch keine sonst so übliche Ballade die aufgebaute Stimmung.
Wie von den alterwürdigen Finnvox-Studios gewohnt, glänzt auch diese Scheibe mit einer glasklaren Hochglanzproduktion und den typisch finnischen Stilelementen. Ich würde sogar so weit gehen, zu behaupten, dass Teile von SENTENCEDs letztem Werk "The Cold White Light" einfach noch einmal verwendet wurden, in der Hoffnung, dass keiner das merkt. Mich stört das aber eigentlich nicht und Freunde des seichten "Bitch"-Rocks ala DIE HAPPY dürften ebenfalls vollends bedient werden.
-