Yorblind - Melancholy Souls

Yorblind - Melancholy Souls
Melodic Death Metal
erschienen am 28.04.2006 bei Thundering Records
dauert 46:16 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Hybrid
2. Tortured Souls
3. Place Of Death
4. Melancholy Souls
5. Regret
6. Devil's Garden
7. New Life
8. Forget
9. Spirit's War
10. Fucking Sickness
11. Rejection
12. Lost Dream

Die Bloodchamber meint:

Für Fans von In Flames, Dark Tranquillity und Soilwork soll diese Scheibe sein. Wenn man diese drei Namen der Göteborg-Szene sieht, müsste man ja schon fast vor Ehrfurcht erstarren. Und da wollen Yorblind also im Fahrwasser mithalten? Bleiben eigentlich nur zwei Vermutungen. Die erste wäre, dass die Band einfach nur gut ist und als Begleitschiff neben den drei Großseglern mitfährt. Die zweite Vermutung wäre nur hinterher zu dümpeln und langsam in der Fahrtrinne einzufrieren.
Glücklicherweise ist es den Franzosen 80% gelungen, den Anschluss zu halte und allein das zeugt doch schon von einer gewissen Qualität!

Der Einstieg könnte besser nicht sein. ''Hybrid'' kommt als Göteborg-Brecher der alten Schule daher und erinnert stark an die In Flames in der Whoracle-Phase. Der Trend setzt sich auch bei den anderen Stücken so fort, verlässt allerdings zunehmens die Seite der SS In Flames, um sich von Steuerbord der Fregatte Dark Tranquillity anzunähern. Sicherlich hat jeder Recht, der meint, dass sich diese Art Musik nicht sonderlich eigenständig anhört, nur muss man auch sagen, dass es in dieser Stilrichtung im Moment nicht mehr so viele Bands gibt, da sich der Göteborg-Sound doch sehr stark in die Moderne gewandelt hat. Also, wenn man so will, handelt es sich bei den fünf Parisern um eine eigenständige Kopie. Was dann aber komplett anders ist als bei den Vorbildern, sind die im Hintergrund eingesetzten Synthieflächen, die besonders schön im Instrumentalen und extrem sphärischem Zwischenpart und Titelsong ''Melancholy Souls'' zu Geltung kommen. So etwas bin ich sonst nur bei den komplizierten Arrangements von Steve Hackett gewohnt. Klasse!
Ansonsten muss man der Produktion einen ordentlichen Wind bestätigen, der die Regatta immer gut in Fahrt hält.

Das skandinavischer Death Metal Made in France hörenswert ist, hätte ich mir nicht gedacht. Zwar ist das hier Gebotene nicht die Neuheit, auf die die Welt wartet, aber doch können Freunde dieser Sparte sehr viel Freude an diesem Album entwickeln. Wenn das Quintett es in Zukunft schafft ihre kleine Schaluppe noch ein wenig besser aufzutakeln, um den Windschatten der anderen Segler zu entkommen, kann hier durchaus etwas Frisches und Neues entstehen!
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