Pride Of Lions - Live In Belgium

Pride Of Lions - Live In Belgium
Rock
erschienen am 16.06.2006 bei Frontiers Records
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. It's criminal
2. Gone
3. Sound of home
4. Man behind the mask
5. The search is over
6. Music and me
7. Vehicle
8. The courage to love somebody
9. Black ribbons (voices of the world)
10. Unbreakable
11. What kind of fool
12. I can't hold back
13. The gift of song
14. Eye of the tiger
15. Reckless love
16. Stand by you
17. So deadly
18. Surrender to the night
19. Dark angel
20. Black ribbons (voices of the world)
21. Feels like another planet

Die Bloodchamber meint:

Nachdem Survivor-Mastermind Jim Peterik in einem Review an anderer Stelle nicht besonders gut weggekommen ist und um die Ehre des AOR zu verteidigen, darf nun mal ein Freund dieser Klänge zu Wort kommen, um den guten Mann und sein Schaffen gebührend zu würdigen. Denn das, was Herr Peterik mit den mir bisher gänzlich unbekannten Pride Of Lions abliefert, lässt den Magnum-Fan in mir im Dreieck hüpfen. Hochmelodischer Rock für Erwachsene, der allerdings nullkommanix schmalzig-anbiedernd wirkt, sondern wirklich die Bude rockt und ebenso wie die Magnum-Sachen bereits nach einem Hördurchlauf in den Ohren hängen bleibt. Und Songs wie den exquisiten Opening-Rocker „It´s Criminal“, „Unbreakable“ oder „Music And Me“ wieder aus den Lauscher-Löffeln zu befördern, dürfte sich als ebenso schwierig herausstellen, wie „Eye Of The Tiger“ nicht zu mögen, das natürlich (in etwas veränderter Version) ebenfalls einen Ehrenplatz auf diesem Live-Album ergattern konnte. Und wer bei dem Schmachtfetzen „Black Ribbon“ (Voices Of The World) nicht seine romantische Ader entdeckt, muß kälter sein als mein Bierkühlschrank im Hochsommer!

Neben all diesen nicht ganz unwesentlichen Dingen zählen bei einem Live-Album natürlich auch andere Dinge: Entspricht der Sound heutigen Standards? Wurde die Live-Atmosphäre gut eingefangen? Natürlich!!! Man hört deutlich die Spielfreude der Band, die dem belgischen Publikum von Anfang bis Ende gut einheizt und dabei vor allem bei den Soloparts während des jazzigen „Vehicle“ ein extremes Spielvermögen an den Tag legt. Allerdings sollte den Mastermind mal fragen, weshalb bei einem Live-Album die Songs ein- bzw. ausgeblendet werden, anstatt alles flüssig zu halten. So hört das „Mitten-drin“-Gefühl nach jedem Song auf und lässt den Hörer unsanft aus seiner Traumwelt schrecken. Dieses Manko sollte jedoch niemanden abschrecken, „Live In Belgium“ als Einstieg in die nicht mehr ganz so neue Welt des Jim Peterik anzuchecken. Wer auf melodische, mehrstimmige Refrains steht und mit Bands wie Magnum, Foreigner und Nightranger aufgewachsen ist, wird sich schnell in die Band verlieben, soviel ist sicher.

Übrigens liegt der Live CD noch eine 7 Songs fassende Bonusdisc mit neuem bzw. unveröffentlichtem Material bei, das einen erneut ins Schwärmen bringt, auch wenn nicht jeder Song ein Überhit ist (wie das langweilige „Dark Angel). Dafür hat neben dem bereits bekannten „Black Ribbons“ vor allem der Opener „Reckless Love“ das Zeug zum nächsten Melodic-Classic und macht Lust auf das nächste Studio-Album. Als Überbrückung eignet sich bis dahin „Live In Belgium“ (das übrigens auch auf DVD zu haben ist. Review folgt!) perfekt!
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