To-Mera - Transcendental

To-Mera - Transcendental
Progressive Metal
erschienen am 22.09.2006 bei Candlelight Records
dauert 52:36 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Traces
2. Blood
3. Dreadful Angel
4. Phantoms
5. Born Of Ashes
6. Parfum
7. Obscure Oblivion
8. Realm Of Dreams

Die Bloodchamber meint:

Ich hatte es in meiner Rezension zum letztjährigen Demo bereits prophezeit: es würde nicht lange dauert, bis TO-MERA einen Labeldeal in der Tasche haben. Und siehe da, nur ein paar Monate später steht die ungarische-englische Zusammenrottung mit ihrem Full Length Debüt „Transcendental“ auf der Matte. Dass die Truppe um die zierliche Frontdame Julie Kiss dabei ausgerechnet bei den Extremisten von Candlelight gelandet ist, überrascht zwar, soll aber auch nicht weiter stören. Die spinnen eben, die Engländer!

Geändert hat sich im Vergleich zum 2005er Zwei-Tracker selbstredent nichts; nach wie vor zelebrieren TO-MERA sehr technischen Progressive Metal fernab konventioneller Songstrukturen. Die einzige Neuerung im Sound ist im verstärktem Keyboard Einsatz zu finden, da die Band mit Hugo Sheppard nun auch einen begnadeten Tastenvirtuosen in ihren Reihen weiß. Dieser beeindruckt vor allem durch seine akzentuierten Piano Einlagen, welche die Songs an den richtigen Stellen verfeinern, sie jedoch zu keiner Zeit überladen oder gar zukleistern.
Zu den beiden, neu eingespielten Demo Songs „Dreadful Angel“ und „Born Of Ashes“ gesellen sich fünf (der Opener „Traces“ ist eher als Intro zu sehen) weitere Wundertüten, die spieltechnisch ziemlich over the top sind, aber trotz ihrer anfangs verwirrend wirkenden Breaks durchgehend zu gefallen wissen. Zugegeben: ich würde mir schon wünschen, dass sich TO-MERA in Zukunft etwas eingängiger bzw. leichter nachvollziehbar präsentieren würden, aber letzten Endes hat diese Art von Sound natürlich auch ihren Reiz und eine kleine, aber feine Fangemeinschaft. Schließlich bekommt man im heutigen Einheitsbrei, wo jeder nur auf den nächsten Trend aufspringt, nicht alle Tage in einem Lied sowohl Blastbeat Drumming und knallharte Metal Riffs als auch akustische Jazz Passagen zu hören.
Über allem thront darüber hinaus wieder die sehr angenehme und zum Glück niemals kitschige Stimme von Julie Kiss, die mit dieser Leistung einen Platz in der ersten Liga der weiblichen Metal Chanteusen für sich beansprucht.

„Transcendental“ ist ein schwieriges, wahnsinnig kompliziertes Randgruppen Album, dem man seine volle Aufmerksamkeit schenken muss, da es sonst wirkungslos im Hintergrund verpufft. Acht Punkte sind mehr als angebracht.
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