In die Riege der den individuellen Metal-Style Suchenden reihen sich auch die Thüringer von UNTAMED mit viel Elan ein. Für diese Band soll also eine Mischung aus Metal, Thrash und Core her. Folgerichtig bezeichnet man sich deshalb auch selbst als Thrashcore. UNTAMED gründeten sich bereits 1994, als allerdings noch recht schwachbrüstige Dreimann-Band. Also musste die Band um weitere drei Mann aufgerüstet werden, was sage und schreibe elf Jahre dauerte! Mit diesem Sextett wurde im April dieses Jahres in den Kohlekeller Studios zu Frankfurt ihr neustes Werk „...In This Together“ aufgenommen.

Anfangs tut man sich beim Hören noch recht schwer, den Thrashcore-Klängen etwas abzugewinnen. Wobei besonders die rauchige, recht gewöhnungsbedürftige Stimme des einen der beiden Frontshouter ein Dorn im Ohr ist. Erstaunlicherweise legt sich dieses Gefühl schon nach wenigen Titeln, und das Gehirn reiht problemlos den Gesang ins Instrumentalbild ein. Gnade kennen UNTAMED keine; der wuchtige Sound drückt einen erbarmungslos die ganzen 14 Titel an die Wand. Man merkt der Band die zwölf Jahre Musikerfahrung deutlich an, was sich in fieser Präzision widerspiegelt. Die Instrumente sind sauber aufeinander abgestimmt, die Produktion hingegen ist noch etwas verbesserungsbedürftig. Im Großen und Ganzen schlägt der Sound eine Hardcore-Richtung ein, die dennoch nahezu durchgehend von Double-Bass und Metal-Riffs geprägt ist. Hervorzuheben ist sicher der Titel "Illusionen“, der als einziger in deutscher Sprache verfasst wurde, aber nicht minder zuschlägt. Im Gegenteil. Vergleichsbands heranzuziehen, fällt allerdings schwer, da UNTAMED doch etwas recht Einzigartiges anhaftet.

Das UNTAMED ihr Handwerk ausgezeichnet beherrschen, lässt sich nicht bestreiten. Angesichts der Tatsache, dass der Sound eigentlich nicht unbedingt mein Ding ist, haben sie es doch recht gut geschafft, mich zu überzeugen.