Halo Of Shadows - Manifesto

Halo Of Shadows - Manifesto
Melodic Death Metal
erschienen am 28.07.2006 bei Massacre Records
dauert 44:18 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Trapped in infinity
2. Whore
3. Burn in depths
4. Manifesto
5. Drowned in ashes
6. Ravenous heart
7. The force zero
8. Follow and fall
9. Carved in flesh
10. Eyes of faith

Die Bloodchamber meint:

Norwegen = Black-Metal, Schweden = Melodic Death-Metal und Finnland = Gothic. Besonders was letzteren Staat angeht, hat sich die Assoziation von Land zu Musikstil mittlerweile deutlich geändert. Finnland hat es geschafft durch eine Vielzahl von Bands alle anderen Metal-Genres für sich zu erobern, sodass es in jeder Ecke mindestens eine herausragende Band gibt. Im Bereich des Melodic Death gehen nun mit Halo Of Shadows vier weitere junge, motivierte Jungs an den Start. Für sein Debüt einen Deal mit Massacre vorzuweisen will ja schon was heißen.

Seitens des Labels werden die Outputs auf ''Manifesto'' mindestens so hoch gepriesen, als sei hier die Lösung für den Rohölmangel in der Zukunft gefunden worden. Sieht man das zusätzlich unter diesem Gesichtspunkt, haben die Verantwortlichen ihren Schützlingen einen Bärendienst erwiesen, denn: Im Nord-Osten nichts Neues!
Das Songwriting scheint hier wie folgt von statten zu gehen: Man treffe sich irgendwo in der Stadt, trinke ein, zwei Bier und gehe zu H&M (in diesem Fall: Heavy & Metal). Dort gehe man in die Ecke mit Melodien des Death-Metals und suche sich die aus, die einem optisch am besten gefallen, lege sie im Proberaum in verschiedenen Varianten übereinander und fertig.
Um so schlimmer, dass sich die künstlerische Darbietung von Halo Of Shadows der Stangenware der Kompositionen angleichen. Ob die Band weiß was sie hier überhaupt macht, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Die Vocals haben höchstens Durchschnitts-Charakter, die Gitarren sind auch nicht wirklich innovativ, das Schlagzeug gut, aber eben auch nicht mehr. Aber diese Instrumente haben immerhin noch unteren Standard. Und dann ist da noch das Keyboard! Treibt den Typen nackt durch die Emma-Redaktion! So etwas Stümperhaftes habe ich lange nicht mehr gehört! Klebrige, alles andere erdrückende Flächen vernichten jeden Spielfluß. Und als ob das noch nicht genug wäre, ist wohl noch nicht aufgefallen, dass dieses Tasteninstrument auch Möglichkeiten bietet den Klang zu verändern!

''Manifesto'' ist ein mäßig produziertes Werk, das nicht den Hauch einer Chance auf dem Markt haben wird, da alles an dieser CD unterer Durchschnitt ist. Ein oder maximal zwei Songs kann man sich anhören, aber dann reicht es mir auch schon. Ich frage mich ernsthaft, wie es angehen kann, dass so viele talentierte Bands im Untergrund verrotten und es nicht schaffen mit teilweise herausragenden Demos einen Vertrag zu ergattern, wenn Halo Of Shadows es schaffen!
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