Danzig - Danzig

Danzig - Danzig
Hard Rock
erschienen in 1988 bei American Recordings
dauert 40:53 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Twist Of Cain
2. Not Of This World
3. She Rides
4. Soul On Fire
5. Am I Demon
6. Mother
7. Possession
8. End Of Time
9. The Hunter
10. Evil Thing

Die Bloodchamber meint:

Nach der dritten Samhain-Veröffentlichung „November-Coming-Fire“ von 1986 beschloß der Schinkengott, daß er mit dieser Band nun die selbst gesteckten Grenzen ausgelotet hatte. Daher besetzte er zwei Positionen in der Truppe entscheidend um : für Damien kam Riffmeister John Christ, und London May wurde durch Trommelkönig Chuck Biscuits ersetzt. Lediglich sein alter Sidekick aus Misfits-Tagen, Eerie Von, durfte weiterhin die vier Saiten zupfen. Anschließend wurde die Combo folgerichtig in schlicht und einfach „Danzig“ umbenannt.
Schon das Debütalbum aus dem Jahre `88 gilt als mit das Beste, was Glenn je auf den Weg gebracht hat. Die Songs entfernten sich noch weiter von der punkigen Misfits-Attitüde und öffneten sich mehr in Richtung Hardrock bzw. (düsterer) Metal, was vor allem an den erwähnten Instrumentalisten lag. Diese beiden schufen ein Fundament für Danzig’s grandiose Stimme (irgendwo zwischen Elvis und Roy Orbison) und sorgten dafür, daß immer die richtige Portion Groove im Spiel war.
Obwohl die Songs nicht übermäßig hart geraten sind, offenbaren sie fast immer eine außergewöhnlichen Atmosphäre, die natürlich in erster Linie von den pathetischen Vocals herrührt. Egal ob Danzig hier brüllt, leidet oder einfach nur singt (!), alleine seine Stimme ist schon fast den Kauf des Albums wert (man höre z.B. „Soul On Fire“ oder „End Of Time“). Dazu gesellen sich natürlich auch noch klasse arrangierte Songs, die zwar durchweg nicht durch große Komplexität beeindrucken, dafür aber umso mehr Seele in sich tragen. Wer schon mal „Twist Of Cain“, „She Rides“ oder „Possession“ gehört hat, wird mir sicherlich zustimmen. Auch der spätere Single-Hit „Mother“ gehört in diese Kategrie und ist ebenfalls auf der Platte vertreten – hier allerdings noch in der ursprünglichen Version.
Für die Produktion der Scheibe konnte Glenn Top-Producer Rick Rubin (u.a. Slayer) für sich gewinnen, der wie immer ganze Arbeit leistete und somit die ohnehin schon bedrückende Atmosphäre noch weiter in den Vordergrund stellte.
Ich persönlich finde den Nachfolger „Lucifuge“ zwar noch besser, aber für fast alle anderen gilt dieses Album als bestes Werk in Glenns Karriere. Verübeln kann ich es diesen Ungläubigen aber nicht ...
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