Twilight Ophera - Descension

Twilight Ophera - Descension
Symphonic Black Metal
erschienen am 06.10.2006 bei Low Frequency Records
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Charagma
2. Hollow Movements of Flesh
3. Suicide Harlequin
4. Mirage of Moira
5. Born of Brimstone Womb
6. Sanguine Diadem
7. Sulphur Spiral
8. Wraith Reveries
9. Syn
10. Silhouettes of Paradox Craft

Die Bloodchamber meint:

Was ist das wohl? Jemand fragt dich, was du ihm über ein bestimmtes Album erzählen kannst. Und obwohl du dir bereits gefühlte hundert Mal die erwähnte CD einverleibt hast, bringst du nicht viel mehr als ein nach langem Zögern heraus gestammeltes „Hmm..Okay“ ans Tageslicht. Wie nennt man das wohl? Komplex, anspruchsvoll, progressiv? Durchaus möglich, aber im Falle von TWILIGHT OPHERA tendiere ich eher zu: highlightarm.

Das Eigenartige an „Descension“ ist nämlich, dass beim Hören wirklich nie so etwas wie Langeweile aufkommt. Die moderne und durchaus abwechslungsreiche Melange aus Black und einem Schuss Death Metal im Fahrwasser von Dimmu Of Filth ist derart vielschichtig und voller Details, dass Wiederholungen kaum spürbar sind. Die Songs bewegen sich geschwindigkeitsmäßig stets im oberen Drittel, ändern aber dennoch oftmals ihren Rhythmus sowie die verwendeten Stilmittel. Im einen Moment keift sich der Sänger noch die Kiemen aus dem Hals, da meldet sich auch schon eine cleane Stimme im Hintergrund, nur um kurz darauf von einer Art Sprechgesang abgelöst zu werden. Die Keyboards halten sich oftmals gänzlich zurück, überraschen dann aber auch wieder durch ihre unerwartete Präsenz. Dass auch diverse aus dem Orchester ausgeborgte Instrumente für einen pompösen Gesamteindruck eingeflochten werden, scheint da schon fast obligatorisch.

Und so prügeln und leiden sich die vom „Orden des blutroten Diadems“ unterstützen Musiker durch gute fünfzig Minuten und zehn Songs, zeigen dabei durchaus ihr spielerisches Können, aber offerieren letztlich, dass viel nicht unbedingt besser bedeuten muss. Wirkliche Gänsehaut-Momente finden sich nur selten und werden dann viel zu schnell wieder abgelöst. Die Scheibe läuft einfach durch das Gehör wie flüssiger Wachs durch die Schenkel einer masochistischen Hausfrau. Für ein kurzes Vergnügen vielleicht ausreichend, aber letztlich kein Ersatz für eine ordentliche Tracht Prügel.
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