The Cult - Sonic Temple (Re-Release)

The Cult - Sonic Temple (Re-Release)
Hard Rock
erschienen in 1989
dauert 57:09 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Sun king
2. Fire woman
3. American horse
4. Edie (Ciao baby)
5. Sweet soul sister
6. Soul asylum
7. New York city
8. Automatic blues
9. Soldier blue
10. Wake up time for freedom
11. Medicine train

Die Bloodchamber meint:

Bob Rock wurde mit METALLICAs schwarzen Album so richtig berühmt und produzierte die Band hinterher zur Schnecke. Ihr solltet wissen, warum das mit Bob Rock und METALLICA nicht funktionierte. Der Produzent ist nämlich jemand, der in den späten Achtzigern jedes Hardrockalbum zu einen wirklich funkelnden Diamanten verwandelte. So auch das 1989 erschienene „Sonic Temple“ von den Bikerrockern THE CULT. Zusammen mit MÖTLEY CRÜEs besten Album „Dr. Feelgood“ (Bob Rock-Produktion) und BLACK SABBBATHs Comebackalbum „Headless Cross“ (no-Bob Rock-Produktion) hatte der damalige Hardrockfan im Wendejahr gleich drei grandiose Perlen zur Auswahl, die heutzutage sicher nur verschrobene Musik für Daddys darstellt. Doch für die damalige Zeit war der warme, analoge Sound das Nonplusultra. Und dämmert es? Genau. Metallica war niemals eine Hardrockband! Und überhaupt Rock und Metallica. Rocktallica!

Der The Cult-Klassiker reiht wirklich Hit an Hit auf, wie es heutzutage so selten ist, einen Heavy-Metal-Hit zu hören. Das eingängige Feuerwerk geht schon mit den beiden Granaten „Sun King“ und „Fire Woman“ los, das von der bombastischen Überballade „Edie (Ciao Baby)“ – „...my little Sugartalker..., so muss man seine Freundin verbal liebkosen - übertroffen wird. Die Dramatik dieses Songs wurde auch grandios als Videoclip umgesetzt, der um 1989 nahezu täglich bis zu zehn Mal bei MTV lief. Darin sieht man, wie der Sänger Ian Astbury wie ein Irrer einen Queue auf einem Billardtisch zerkloppt. Aus Schmerz natürlich. „Sweet Soul Sister“, „New York City“ und „American Horse“ komplettieren den Hitbolzen zu einem überragenden Klassiker. Leider fehlt es den restlichen Songs, wie „Automatic Blues“, „Soldier Blue“, „Wake Up Time For Freedom“ und „Medicine Train“ an ähnliche Qualitäten, wie die A-Seite sie besitzt. Aber wer hat damals schon die Longplayer umgedreht, weil man eh schon wusste, dass sich dort mehr Filler als Killer befanden. Trotzdem langweilen diese Songs nicht so sehr, wie später ganze Alben von Metallica. Denn The Cult können Rock ’n’ Roll spielen, Metallica wollten nach Rock ’n’ Roll klingen. Da hat es auch mit Rob Bock, äh Bob Rock nicht geklappt. Hier schon. Also los und holen! Das ist klasse Rockermusik. Mit ganz viel Pathos, Gefühl und Attitüde.
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