Katatonia - Dance Of December Souls

Katatonia - Dance Of December Souls
Black Gothic Metal
erschienen in 1993 bei Peaceville Records
dauert 70 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Seven Dreaming Souls (Intro)
2. Gateways of Bereavement
3. In Silence Enshrined
4. Without God
5. Elohim Meth
6. Velvet Thorns (Of Drynhwyl)
7. Tomb of Insomnia
8. Dancing December

Die Bloodchamber meint:

Das Debüt von KATATONIA ist nach 15 Jahren immer noch etwas besonderes. Das Album erschien zunächst 1993 bei No Fashion und zeitgleich als Vinyl bei Helion Records, wurde 2004 bei Black Lodge wiederveröffentlicht und 2007 unter dem Banner Peaceville zusammen mit der vergriffenen "Jhva Elohim Meth"-EP, andersfarbigem Original-Cover und re-masterten Sound von David Castillo neu herausgebracht. Die Produktion übernahm damals Dan Swanö (u.a. EDGE OF SANITY, BLOODBATH), der gerade seine Reglerfertigkeiten ausbauen wollte. Zwischen 1990 und 1994 lernte, ausgelöst durch ANATHEMA, PARADISE LOST, CATHEDRAL und MY DYING BRIDE, die DoomDeath-Szene das Laufen und verselbstständigte sich in eine Aufbruchstimmung, die von Bands eben wie KATATONIA, OPETH und anderen aufgehoben und in verschiedenen Richtungen weiter getragen wurde.

Musikalisch steht das Aufsehen erregende Debüt frühen PARADISE LOST (achtet auf die Gitarrenharmonien von Blakkheim) und MY DYING BRIDE (man achte auf den Titel "Gateways Of Bereavement") sehr nahe, weist aber auch eine eigene blackmetallische Note auf (hört euch mal "Velvet Thorns" an). Anders als bei den Nachfolgern, nistet sich "Dance Of The December Souls" sehr doomig, dreckig und finster in die dezembrigen Seelen ein. "Dance Of The December Souls" lässt kaum von der späteren Entwicklung, die frühestens mit "Brave Murder Day" einsetzt, erahnen. Außer das leicht angerockte und balladesk wirkende "Tomb Of The Insomnia". Auf "Dance ..." gibt sich KATATONIA voll und ganz der sinistren, aber doch filigranen und vielschichtigen Doom-Kunst hin. Das liegt nicht zuletzt an Blakkheims unermüdlichem Gitarrenspiel, das diesen charakteristischen flirrenden und melodiösen Überbau schafft. Auch mit leichten Keyboardklängen arbeitet die Band, was 1993 noch ein ziemliches Novum war. Der Sound ist für die Zeit typisch, hat eine dumpf-breiige Basis, aber genug Hall und Tiefe um allen Instrumenten ihren Raum zur Entfaltung zu geben. Nur die Drums sind etwas zu vordergründig abgemischt worden, was manchmal hörbar zu kleinen Störeffekten führt.

Die Tracks, der 1992 ebenfalls von Dan Swanö produzierten und längst vergriffenen EP "Jhva Elohim Meth" sind als Bonustracks angefügt und lauten "Midvinter Gates", "Without God", "Palace Of Frost", "The Northern Silence" und "Crimson Tears". Der Sound ist sehr Demo lastig ausgefallen, weist eine stärkere BlackMetal-Note auf als das Album. Zusammen mit den infoschweren Liner-Notes zur Frühgeschichte der Ausnahmeband ist die Wiederveröffentlichung von Peaceville eine rundum gelungene Sache, die für Fans und Zöglinge dieses unverwechselbaren Klangs gleichermaßen Sinn ergibt.
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