Unleashed - Midvinterblot

Unleashed - Midvinterblot
Death Metal
erschienen am 06.10.2006 bei SPV, Steamhammer
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Blood of lies
2. This is our world now
3. We must join with him
4. Midvinterblot
5. In victrory or defeat
6. Triumph of genocide
7. The avenger
8. Salvation for mankind
9. Psycho killer
10. The witch
11. I have sworn allegiance
12. Age of the warrior
13. New dawn rising
14. Loyalty and price
15. Valhalle awaits

Die Bloodchamber meint:

Dismember haben mit einer Hammerplatte („The God That Never Was“) vorgelegt, ebenso konnten Entombed („When In Sodom“) und Grave („As Rapture Comes“) mit nicht gerade schlechten Alben aufwarten, so dass eigentlich nur noch eine Band der führenden Schweden-Death-Quadriga fehlt: Unleashed! Man durfte gespannt sein, wie sich die todesmetallische Viking-Institution mit ihrem achten Studiowerk schlagen würde, schließlich war das letzte von mir wahrgenommene Album „Hell´s Unleashed“ nicht gerade die ultimative Sternstunde der Schweden. Laut Aussagen war der Nachfolger „Sworn Allegiance“ wohl wieder ein Schritt in die richtige Richtung, so dass „Midvinterblot“ von mir mit einer Mischung aus Skepsis und euphorischer Spannung erwartet wurde.

Und tatsächlich, Unleashed befinden sich nicht nur auf dem richtigen Weg, sondern sie haben es tatsächlich geschafft, diesen vollständig bis zum Ende zu gehen. Meiner Meinung nach knüpft die neue Scheibe genau dort an, wo seinerzeit „Across The Open Sea“ aufgehört hat. Dabei verbindet man die besten Elemente der ersten 3 Alben und scheut sich auch nicht davor, einzelne Zitate alter Songs ins neue Material einzubauen. Beispielsweise könnte der Mitgröhler „In Victory Or Defeat“ als Fortführung des „Shadow In The Deep“-Übersongs „The Immortals“ gelten, während „New Dawn Rising“ die Erweiterung des Klassikers „Before The Creation Of Time“ darstellt. Sozusagen Unleashed´s eigenes „Worldeater“/“Cenotaph“. Bei „Age Of The Warrior“ zollt man hingegen seiner Vergangenheit Tribut, in dem man einzelne Song- und Album-Titel aus vergangenen Jahren zu einem eigenständigen Text verbindet.

Selbstverständlich gibt es musikalisch recht wenig Neues zu entdecken, was nach der „Hell´s Unleashed“-Pleite aber als positives Kriterium gelten muß. Unleashed machen genau das, was sie am besten können, und was Fans der Band eh von ihnen erwarten: schnellen, aber immer groovigen Death Metal ohne Schnörkel. Dabei verbindet man immer wieder Hochgeschwindigkeits-Läufe mit alles niederwalzender Gitarrenpower, die jeden Halswirbel einzeln demontiert. Wer bei Todesmetall-Hymnen wie „In Victory Or Defeat“ oder dem bösartig groovenden „Salvation For Mankind“ nicht um den Wohnzimmertisch bangt, steht entweder auf Tokio Hotel oder sitzt im Rollstuhl.

Die einzige sofort auffallende Neuerung ist eigentlich die Weiterentwicklung der Gitarrenfraktion, die mit einigen wahren sehr coolen Überschall-Soli glänzt, sich ansonsten aber ganz in den Dienst der Songs stellt, ohne die Simplizität dieser zu zerstören. Aber bevor ich nun ins philosophische abdrifte, kommen wir einfach in einem Satz auf die Essenz von „Midvinterblot“ zu sprechen: Das Album rockt wie Sau, haut wie Hölle in die Fresse und macht Spaß wie ein guter Fick! Oder wie Unleashed selber sagen würden:

„WE ARE THE IMMORTALS – DEATH METAL, NO COMPROMISE!!!

Kleiner Nachtrag zum Schluß: Wer sich das Package Dismember, Grave, Entombed und Unleashed auf der Deutschland-Tour entgehen läßt, dem gehört gewaltig der Arsch versohlt!!!
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