My Dying Bride - The Dreadful Hours

My Dying Bride - The Dreadful Hours
Doom Metal
erschienen in 2001 bei Peaceville Records
dauert 70 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The dreadful hours
2. The raven and the rose
3. Le figlie della tempesta
4. Black heart romance
5. A cruel taste of winter
6. My hope the destroyer
7. The deepest of all hearts

Die Bloodchamber meint:

Die Ruhe kommt vor dem Sturm. So heißt es für gewöhnlich. Auf "Dreadful Hours" trifft es voll und ganz zu. Zuerst Ruhe, dann Sturm, dann wieder Stille um wieder in tosende Brandungen umzuschlagen. Das Album ist in seiner Machart eine konsequente Weiterführung von dem Vorgänger "The Light Of The End Of The World", aber auch ein Aufgreifen früherer Sounds, vornehmlich der ersten drei Alben. Warum das? Na, hier bauen sich doomige Parts, deathige Blastbeats und semi-akustische Gothfields in kongeniale Weise auf und ab, dass es eine wahre Freude ist, dem Album zu lauschen.

Allem voran stehen die Stücke "The Dreadful Hours" und "The Raven And The Rose", die wirklich das Bandkonzept von 1992 bis 1995 Revue passieren lassen (natürlich hier ohne Violine) und live wahre Gefühlsstürme entfesseln können. "Le Figlie Della Tempesta" ist nach den beiden Nackenbrechern dermaßen begnadet lyrisch und musikalisch umgesetzt, dass einem die Worte fehlen vor soviel schwarzer Anmut. Ebenso auch die nachfolgenden Stücke, die es an Abwechslungsreichtum nicht missen lassen, vor allem "My Hope, The Destroyer". Den Vogel schießt die Band aber mit der Neueinspielung von dem wahnwitzigen "The Return Of The Beautiful" ab, das um einige Samples erweitert sowie neu arrangiert wurde und so noch spannender seine düstere Aura verbreitet. Gänsehaut verbreitend wie Dantes Inferno. Der krönende Abschluss also.

Einziges Manko ist bei dem schwermütigen, traditionsbewussten und sehr abwechslungsreichen Album der gepresst wirkende Sound, der auch bei der Wiederveröffentlichung mit dem Digi-Pack nicht besser wurde. Ansonsten haut MY DYING BRIDE in die Vollen. Episch wie ein Requiem, kämpferisch wie zehntausend Krieger und zerbrechlich wie die Gefühle einer verletzten Frau. Einfach zum Weinen schön, das Teil.
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