Eventide - Diaries From The Gallows

Eventide - Diaries From The Gallows
Melodic Death Metal
erschienen am 13.10.2006 bei Cartel Media
dauert 42:49 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Into Illusion
2. Killing What Can´t Be Handled
3. My Closest Demon
4. This Curse
5. No Place Darker
6. Standards Of Rebellion
7. Indifferent
8. The Skeleton Who Sold Its Skin
9. Vargavidderna
10. I, Enemy
11. Confinement

Die Bloodchamber meint:

Woher kommt eine Band die Melodic Death zockt? Wer da als erstes an Schweden denkt, hat in diesem Fall mal wieder voll ins Schwarze getroffen. EVENTIDE haben sich in dem Land des Billy Regals schon vor neun Jahren gegründet und bisher außer dem einen oder anderen Demos noch nicht weiter veröffentlicht, was auch nicht zwingend notwendig ist, wenn das erste offizielle Lebenszeichen denn eine gut gemachte Angelegenheit ist.

Und ganz in diesem Sinne startet ''Diaries From The Gallow'' auch. Nicht gerade so, dass man sein Ohr von der Musik nicht abwenden könnte, aber doch enorm druckvoll und schnell, mit einer gehörigen Portion Thrash im Takt. Das Bild ändert sich dann aber bei Song2, sodass man seine Aufmerksamkeit doch mal auf die Klänge lenkt, die jetzt ans Kleinhirn klopfen. Der Haupttenor ist es nun, sich durch eine progressiv melodische Klangmelange, die, wenn sie den zu Rasen beginnt, kaum über ein mittelmäßiges Tempo heraus kommt, auf sich aufmerksam zu machen. Hört man sich bei ''Killing What Can't Be Handled'' die Keyboardklänge näher an, so fällt schnell auf, dass sich der Tastenschinder eher die norwegischen Black-Metal Protagonisten wie DIMMU BORGIR oder EMPEROR als Idole auserkoren hat. Macht aber überhaupt nichts, denn dadurch bekommt die Musik der vier Schweden eine ganz andere Ausrichtung.
EVENTIDE schaffen ihre Art Musik, die zwar von den Grundzügen her immer nach Göteborg klingt, aber nie irgendwelche anderen Bands dieser Szene für ihre Zwecke missbraucht. Dennoch sind die Songs auf ''Diaries From The Gallow'' unterm Strich etwas gewöhnungsbedürftig, da diese, wenigstens bei mir, nicht bei den ersten Durchläufen zünden wollten, was wohl auch mit daran liegt, dass innerhalb des Songgefüges gerne mal ein Break eingebaut wird, wo man es nicht zwingend erwartet hätte.

Mit Sicherheit wird es viele Liebhaber für diese Art Klänge geben, denn vom musikalisch technischen macht der Band so schnell keiner was vor. Und was die Vocals angeht, so schafft es der Frontmann immer wieder zu überzeugen, in welcher Stimmlage auch immer.
Vielleicht sollte man in Zukunft noch ein bisschen mehr an der Eingängigkeit der Stücke arbeiten und diese nicht zu komplex gestalten, aber für ein Debüt ist die hier gezeigte Leistung auf einem oberen Level zu finden.
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