W.A.S.P. - Dominator

W.A.S.P. - Dominator
Heavy Metal
erschienen am 27.04.2007 bei Demolition Records
dauert 43:23 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Mercy
2. Long, Long Way To Go
3. Take Me Up
4. The Burning Man
5. Heaven's Hung In Black
6. Heaven's Blessed
7. Teacher
8. Heaven's Hung In Black (Reprise)
9. Deal With The Devil

Die Bloodchamber meint:

Mal ehrlich: was Blackie Lawless und somit W.A.S.P. in den letzten Jahren so abgeliefert haben, war größtenteils doch zumindest höchst durchschnittlich. Ich gehöre sogar zu jenen, die der Meinung sind, dass nach dem 92er Werk „The Crimson Idol“ im Grunde gar nichts mehr kam – von ein paar guten Ansätzen vielleicht mal abgesehen. Daher hatte ich die Truppe auch etwas aus den Augen verloren und bin um so mehr überrascht, dass die alten Herren mit „Dominator“ doch noch mal ein richtiges Schwergewicht in den Ring schicken können.

Schon der großartige Opener „Mercy“ stellt so ziemlich alles in den Schatten, was auf den direkten Vorgängeralben zu hören war: der Song ist heavy, super eingängig und dennoch zu keiner Zeit cheesy oder übertrieben partytauglich; nein, hier regiert einfach nur das pure Metal / Hard Rock Brett. Erstaunlich, dass Lawless in seinem Alter noch soviel Spielfreude und kompositorische Klasse aus dem Ärmel schütteln kann. Und das Beste dabei ist: es geht die ganze CD so weiter!
Auf „Dominator“ findet sich tatsächlich nicht ein einziger schlechter Song, sondern ausschließlich hochklassige Kost, die stellenweise sogar echten Hitcharakter aufweist (siehe „Mercy“, „The Burning Man“ oder das epische „Heaven’s Hung In Black“). Dass W.A.S.P. dabei keine neuen Wege gehen, sondern sich auf ihre Stärken bzw. die zwei Songs, die Lawless bis jetzt geschrieben hat (den schnellen und den eher langsamen), verlassen, dürfte jedem klar sein und ist auch gut so. Man hat ja schließlich gesehen, wohin experimentelle Totalausfälle wie „Kill Fuck Die“ geführt haben. Diese Rückbesinnung auf alte Stärken tut der Platte mehr als gut, und dank der knackigen Produktion und der wirklich mehr als kompetenten technischen Umsetzung (Blackies Gesang kommt richtig schön kratzig, die Gitarrensoli sind ausnahmslos toll und auch das Schlagzeug rummst ganz hervorragend) schafft „Dominator“ sogar den Sprung in die Neuzeit (auch wenn ein gewisses charmant-altbackenes Flair natürlich nicht von der Hand zu weisen ist).

Das mittlerweile vierzehnte Studioalbum kommt zwar für meine Begriffe weder an den Geniestreichen „The Headless Children“ und „The Crimson Idol“, noch am kultigen Debüt vorbei, dürfte sich in der Discographie aber locker auf Platz vier einsortieren. Und das ist ne mehr als beachtliche Leistung. Willkommen zurück, ihr alten Säcke!
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