Salome's Dance - Progeny

Salome's Dance - Progeny
Progressive Rock
erschienen am 06.10.2006 bei Yonah Records
dauert 26:38 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Unseen
2. Recursive
3. Progeny
4. Go
5. Dialogue

Die Bloodchamber meint:

Eine besonders hochwertige Produktion kam unlängst aus Soest zu uns eingeflogen und landete in meinen heimischen CD-Player. Die vier jungen Herren von SALOME’S DANCE verstehen die stilistische Vielfalt heutiger Progressive-Rockbands, wie Fates Warning, Queensryche und Dream Theater einzufangen. Die hauptsächlich balladesk durchbrochenen Kompositionen weisen neben interessanten Phrasierungen, auch eingängige Strukturen auf. So erscheint das Mini-Album mit dem fetten Sound als angenehmer Kontrastpunkt zu den hektischen Mastodon-Output „Blood Mountain“. Doch jetzt vergleiche ich schon Birnen mit Äpfeln.

Die Tracks von SALOME’S DANCE sind insgesamt viel epischer („Recursive“), ruhiger und hymnischer („Progeny“) geraten als das hippelige Meisterwerk der Noise-Progger, die sich nach einem gigantischen Urzeit-Elefanten benannt haben. Gerade die balladeske Ausstrahlung birgt eine gehörige (und angenehme) Power, welche die Soester problemlos in verschiedenen Passagen gekonnt entfalten. Es spricht für die Band, dass sie den aktuellen Prog-Trend nicht hinterher rennt um wie Ziehsöhne von Rush (eben wie Coheed & Cambria, The Mars Volta) zu klingen.

Wer etwas fernab des aktuellen Prog-Trendzuges fahren will, sollte unbedingt sich das hoffnungsvolle Debüt der jungen Band anhören. Fates-Warning-/ oder Queensryche-Fans haben sicherlich SALOME’S DANCE bereits entdeckt. Kleine Info am Rande: die Progrock-Combo benannte sich nach dem Tanz der sieben Schleier der Herodes-Tochter Salome, die, um ihren Stiefvater zu verführen, einen Strip hinlegte und dafür den Kopf Johannes des Täufers bekam. Die alte Geschichte von der Femme Fatale, die besonders in der Literaturgeschichte (Vladimir Nabokov: „Lolita“, Oscar Wilde: „Salome“) Widerhall fand.
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