Sycronomica - Gate

Sycronomica - Gate
Melodic Black Metal
erschienen am 17.11.2006 bei Armageddon Music
dauert 49:14 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Preludium II
2. Beyond the gate of light
3. Für die Ewigkeit
4. In the distance
5. Von Ende und Anfang
6. To the rivers end
7. Farewell olden world
8. Unleashed from ancient chains
9. Nachtwanderung
10. The nightly forces

Die Bloodchamber meint:

Auch mit dem Titel Ihres zweiten großen Albums geben sich SYCRONOMICA ähnlich wortkarg und werfen das gute Teil unter der schlichten Bezeichnung „Gate“ in die verwöhnten Massen. Stilistisch hat sich bei den Münchnern nicht allzu viel geändert. Nach wie vor zelebrieren sie eine melodische, keyboardschwangere und (insofern es das Budget erlaubt, auch symphonische) Melange aus angetötetem Schwarzmetall.

Der Sound ist verständlicherweise deutlich gewachsen, wenn auch vielleicht teilweise ein wenig zu höhenlastig. Kompositorisch hat man sich aber anscheinend meine Kritik des Debüts zu Herzen genommen und versucht, ein wenig mehr Struktur hereinzubringen. Das im angesagten deutschsprachigen Schwertschwinger-Pagan-Stil dargebrachte „Für die Ewigkeit“ beispielsweise ist jederzeit nachvollziehbar, hat eine markante Melodieführung und gibt zwischendurch auch mal ein wenig Gas. „To The Rivers End“ setzt sich im angenehmen Midtempo gekonnt neben einem ins flauschige Gedächtnissofa. Und „Nachtwanderung“ verbreitet mit seiner nokturnen Romantik durchaus mal wieder Lust auf eine solche.

Dennoch hat auch der Übereifer auf dieser Scheibe des Öfteren nicht die Finger vom Songwriting lassen können. Warum bitteschön muss auch noch die allerletzte Passage mit wildem Gefrickel zugemüllt werden? Minderwertigkeitskomplexe? Ach Jungs, das habt ihr doch gar nicht nötig. Gute Musik zeichnet sich auch dadurch aus, genau zu wissen, an welchen Stellen man sich auch mal zurück nehmen muss. Und falls ihr Angst haben solltet, dass man euch as zu „weich“ einstuft: Das wird sowieso passieren, wenn man erstmal die CRADLE- und DIMMU-Einflüsse heraus gefriemelt hat. Viele Stellen wären deutlich stimmiger und prägnanter, wenn sie weit weniger überladen daherkommen würden. Und weckt zwischendurch auch mal ab und zu euren Keyboarder auf, der scheint nämlich manchmal auf den Tasten eingeschlafen zu sein.
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