Camp Jason - Get Rid Of It

Camp Jason - Get Rid Of It
Metalcore
erschienen am 27.10.2006 bei STF Records
dauert 34:56 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Surrender
2. Little Sweety
3. Mock Me
4. Stiff
5. Fallen Angel
6. One
7. Fiftyfive
8. Target your Benefits
9. Freeloader
10. These Days

Die Bloodchamber meint:

...so kam es, dass ich angesichts der bevorstehenden Sommerferien in meinem bunten Ferienplaner blätterte und mir so meine Gedanken machte, wie ich das Sommerloch denn füllen könnte. Ferienlager war diesmal wieder angesagt, und die interessante Anzeige des Headbanger-Holydays-Unternehmen hatte sofort meine Aufmerksamkeit geweckt. So fand ich mich wenige Wochen später im Bus Richtung Bremen wieder, und wenige Stunden später war ich endlich am Ziel: Willkommen im CAMP JASON! Aber wie es kommen musste, versagte das Leitungskomitee auf ganzer Linie, so dass alle Bands letztlich absagten und nur noch die hauseigene zur Verfügung stand. Sie versprachen aber, irgendwie alle Geschmäcker zu bedienen und wollten eine Mischung aus Hardcore-Death-Thrash-Crossover daher zaubern. Na das konnte ja was werden.

Am nächsten Abend waren alle gespannt auf den großen Auftritt von CAMP JASON, welches unter dem Motto „Get Rid Of It“ stattfinden sollte. Leider, muss man sagen, machten die Jungs ihre Ankündigung war. So wurde während des Gigs kräftig durch den Metalgarten gewürzt. Es war nicht selten, dass man in einem Titel von aggressiven Metal-Shoutings angebrüllt wurde, und schon im nächsten folgte Hardcore-Gegröle inklusive Crew-Vocals. Der Sound war gut, das sei eingestanden, und ihre Instrumente beherrschten CAMP JASON auch.
Allerdings fehlte der Band jegliche Stringenz, weshalb im doch recht bescheidenen Moshpit kaum Stimmung aufkam. Es war halt nicht Jedermanns Sache, sich während eines Titels von Double-Bass und düsteren Riffs ordentlich anzuheizen, um dann am Anfang des Nächsten sich von einem emotionalen Gitarrensolo abkühlen zu lassen. Durch den permanenten Wechsel wurde jeglicher Versuch, sich in CAMP JASON einzuhören, im Keim erstickt. Auch wenn die Band genügend Arschtrittpotenzial hatte. Vergleichbare Bands kann ich euch leider keine nennen, da mir keine weitere einfällt, die derartige Definitionsprobleme hat.

Rückblickend auf meinen Sommer im Camp kann ich sagen, dass es alles in allem ein netter Abend mit CAMP JASON war, aber wirklich versäumt hat auch keiner was. Mir kam die Band ein bisschen vor wie sechs Aktivisten verschiedenen Geschmacks, die sich bemüht haben, einen Kompromiss in der Mitte zu finden. Nächstes Jahr fahr ich aber dann doch lieber zum Balaton...
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