Blood Stain Child - Idolator

Blood Stain Child - Idolator
Melodic Death Metal
erschienen am 01.12.2006 bei Dockyard 1
dauert 39:25 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Hyper Sonic
2. Truth
3. Final Sky
4. Live Inside
5. Ag2o
6. Embrace Me
7. Trial Spiral
8. Void
9. Type-N
10. True Blue

Die Bloodchamber meint:

Welche Dinge gibt es, die die Japaner höchst erfolgreich verkaufen, obwohl sie diese gar nicht erfunden haben? Klar, Autos. Dann wäre da noch die Technik des CD-Players, Single Malt Whisky, klassische Instrumente und IN FLAMES. Na gut, letzteres jetzt nicht wirklich, aber BLOOD STAIN CHILD klingen, als ob sie die Mannen von Gelotte & Co. ins Reich der aufgehenden Sonne importiert hätten, dabei sind die fünf Musiker aus Nippon aber wahrscheinlich gut 10cm kleiner und haben sich im Gegensatz zu den Schweden in Black Metal Manier ein teilweise sehr mechanisch wirkendes Corpsepaint zugelegt.

Soweit der unmusikalische Ersteindruck aufgrund des Promoschreibens. Was dann aber zu hören ist, verstärkt den Eindruck einer Coverband. Genau die gleiche Machart, wie man sie aus Göteborg gewohnt ist, ohne das jetzt aber negativ zu bewerten, denn irgendwie schaffen es BLOOD STAIN CHILD auf ''Idolator'' wirklich erfrischend zu klingen. Dass hier auch gerne mal die künstlichen Klänge mit in die Musik eingewoben werden, ist japanische Verhältnisse nicht ungewöhnlich, aber bleiben diese zumeist im Hintergrund. Wenn diese aber deutlich zu hören sind, dann sollte man sich auf Klänge einrichten, die zwischen Gameboy und Trance pendeln.
Das Tempo wird größten Teils hoch gehalten, was die Scheibe wie aus einem Guss wirken lässt. Sicher, es gibt auch hier die eine oder andere balladeske Phase, aber nie wird man aus dem Spielfluss gerissen. Auch werden Breaks innerhalb der Songs gerne vermieden und nur zur atmosphärischen Auflockerung benutzt. Einzelne Songs hervorzuheben fällt schwer; vielleicht sollte man den Opener ''Hyper Sonic'' als typischen Track erwähnen und als Beispiel für die Ballade ''Ag2o'' nennen.
Ist zum Sound bzw. der Produktion noch was anzumerken? Ich denke in diesem Fall sollte es reichen, wenn ich diesen Punkt mit einem einzigen Wort beschreibe: Antfarm!

Ein wenig mehr Einfallsreichtum wäre beim Cover angebracht gewesen; lange habe kein so langweiliges Teil gesehen. Aber das hat ja glücklicherweise nichts mit der Musik zu tun.
Wer es also nicht abwarten kann bis das nächste IN FLAMES Album im Regal steht, der kann mit ''Idolator'' nicht viel falsch machen, denn dieses Album ist in allen Belangen hervorragend. Allerdings muss man doch einen deutlichen Punktabzug vornehmen, da eine Eigenständigkeit hier keine Rolle zu spielen scheint. Trotzdem eine CD, die von der ersten bis zur letzten Note Spaß macht.
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