Dead Poetic - Vices

Dead Poetic - Vices
Alternative / Rock
erschienen am 19.01.2007 bei Century Media
dauert 51:00 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Cannibal vs. Cunning
2. Lioness
3. Self-Destruct & Die
4. Narcotic
5. In Coma 3.59
6. Long Forgotten
7. Pretty Pretty
8. Sinless City
9. The Victim
10. Paralytic
11. Animals
12. Crashing Down
13. Copy Of A Copy
14. Vices

Die Bloodchamber meint:

Dicht und fett produzierten Rock mit melancholischem Einschlag der Marke TOOL oder ALICE IN CHAINS bieten die Jahresrocküberraschung DEAD POETIC (neben LAPKO) aus dem Hause Century Media. Dabei fusioniert Punkrock mit leicht progressiven Einschüben, aggressivem Drive und eingängigen Melodien. Zunächst nach zwei Alben komplett aufgelöst, starten DEAD POETIC mit „Vices“ neu durch.

Bereits der Opener „Cannibal ...“ bringt es melancholisch-derb auf den Punkt und auch die folgenden Tracks „Lioness“, „Self-Destruct & Die“ und „Narcotic“ verschmelzen unverblümt klassischen Punkrock mit ordentlich viel Druck und reichlich Poesie. Auch die Halbballade „In Coma“ überzeugt mit ihrem kompakten Songaufbau und unverhohlenen Pathos. Chino Moreno (DEFTONES) schrieb bei „Paralytic“ und „Crashing Down“ mit, was für die relativ unbekannte Band quasi einen Ritterschlag darstellt. Seine Handschrift ist unverkennbar und erinnert zuweilen an „Xerces“ oder „Cherry Waves“ vom aktuellen DEFTONES-Album „Saturday Night Wrist“. Sie reihen sich geschickt in die an das Albumende gepflanzten ruhigen Songs, wie „Copy Of A Copy“ und „Vices“. Überzeugungskraft besitzen sämtliche Songs, die allesamt den hohen Level halten können. Bei „Pretty Pretty“ klingt mächtig viel Sleazerock durch. „Sinless City“ kann mit poppigem Erinnerungswert trumpfen.

Insgesamt präsentiert sich hier eine homogene Band mit dem Geschick unterschiedliche Einflüsse gekonnt zu vermischen sowie sich in punkto Eigenständigkeit innerhalb der postrockigen Gefilde zu positionieren. Besonders gut gefällt mir der Abwechslungs- und Einfallsreichtum mit der ein vielschichtiges Album kreiert wurde. Nicht so gut empfinde ich die Lösung, die ruhigeren Songs ans Ende zu packen, so dass das Album, beabsichtigterweise oder auch nicht, in zwei Parts aufgeteilt wird und so unterschiedliche Kompositionskunst nicht miteinander zu verknüpfen weiß. Trotzdem ist dies ein überdurchschnittlich starkes Album mit hohem Wiedererkennungswert.
-