Iron Maiden - Eddie's Archive (Compilation)

Iron Maiden - Eddie's Archive (Compilation)
Heavy Metal
erschienen in 2002 bei EMI
dauert 377:15 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Iron Maiden
2. Running Free
3. Transylvania
4. Sanctuary
5. Wrathchild
6. Run To The Hills
7. Children Of The Damned
8. The Number Of The Beast
9. 22 Acacia Avenue
10. Transylvania
11. The Prisoner
12. Hallowed Be Thy Name
13. Phantom Of The Opera
14. Iron Maiden
15. Prowler
16. Remember Tomorrow
17. Killers
18. Running Free
19. Transylvania
20. Iron Maiden
21. Moonchild
22. Wrathchild
23. Infinite Dreams
24. The Trooper
25. Seventh Son Of A Seventh Son
26. The Number Of The Beast
27. Hallowed Be Thy Name
28. Iron Maiden
29. Murders In The Rue Morgue
30. Wrathchild
31. Run To The Hills
32. Children Of The Damned
33. The Number Of The Beast
34. Another Life
35. Killers
36. 22 Acacia Avenue
37. Total Eclipse
38. Transylvania
39. The Prisoner
40. Hallowed Be Thy Name
41. Phantom Of The Opera
42. Iron Maiden
43. Sanctuary
44. Drifter
45. Running Free
46. Prowler
47. Burning Ambition
48. Drifter (live)
49. Invasion
50. Remember Tomorrow (live)
51. I've Got The Fire
52. Cross-Eyed Mary
53. Rainbow's Gold
54. King Of Twilight
55. Reach Out
56. That Girl
57. Juanita
58. The Sheriff Of Huddersfield
59. Black Bart Blues
60. Prowler '88
61. Charlotte The Harlot '88
62. All In Your Mind
63. Kill Me Ce Soir
64. I'm A Mover
65. Communication Breakdown
66. Nodding Donkey

Die Bloodchamber meint:

Tja, hier haben wir also die viel gescholtene Box „Eddie’s Archive“. Das Ding ist vielen Maiden-Fans mittlerweile ein Dorn im Auge, und das liegt beileibe nicht am Inhalt, sondern eher an der fragwürdigen Veröffentlichungspolitik. Die Kiste war nämlich angeblich „streng limitiert“, weshalb ich natürlich mal sofort ganz tief in die Tasche gegriffen habe, um das Ding zu finanzieren. Aber kaum war das Teil vergriffen, kommt plötzlich ne zweite Auflage (diesmal wahrscheinlich „extrem streng limitiert“ ...) in die Läden – und das ist nix anderes als dreiste Verarsche der eigenen Kundschaft. Okay, die Erstauflage war zwar durchnummeriert (ich z.B. bin stolzer Besitzer Nr.11290), aber darüber kann man natürlich auch ein Ei schlagen, wenn das Teil trotzdem überall zu haben ist. Ne Jungs, das war ganz großer Bockmist ! Schämt euch !
Der Qualität der Box tut dies indes natürlich keinen Abbruch. Die drei Doppel-CD’s kommen in einer halbwegs ansehnlichen, ordentlich verarbeiteten Blechkiste daher und als kleine Extras gibt es eine sehr gut recherchierte, aktuelle Bandhistory (ähnlich dem Stammbau aus der „Best Of The Beast“-DoCD) sowie ein kleines Eddie-Schnapsglas (witzig, aber total überflüssig) dazu.
Auf diesen Schnickschnack hätte man natürlich gerne verzichten können, aber das vorhanden akustische Material entschädigt ja doch für so einiges. Und zwar gibt es folgendes zu hören :

1) BBB-Archives
Hier gibt es (wie der Name schon sagt) diverse Live-Aufnahmen von BBC-Mitschnitten zu hören, die durchaus ihren Reiz haben. Da hätten wir z.B. die „Friday Rock Show“ von 1979, bei der das Line-Up neben den üblichen Verdächtigen (Harris, Murray, Di’Anno) von Drummer Doug Sampson (!) und Gitarrist Tony Parsons (!!!) komplettiert wird. Alleine schon aus historischer Sicht absolut unersetzlich !
Dann haben wir zwei Auftritte vom berühmten Reading-Festival 1980 und 1982, die für die Band enorm wichtig waren und die sehr schön aufzeigen, wie sehr sich die Jungs in den zwei Jahren verändert haben – natürlich alleine schon durch den Wechsel am Mikro.
Vervollständigt wird das Quartett durch den ersten Gig als Headliner in Donington 1988, der ebenfalls als absoluter Höhepunkt durchgeht, da die Truppe hier eigentlich auf eine bestmögliche Setlist zurückgreifen konnte. Leider ist eben diese Aufnahme nicht vollständig, aber das hätte wohl auch den Rahmen gesprengt.
2) Beast Over Hammersmith
Diese Doppel-CD ist – kurz gesagt – Gott ! Der Auftritt der Jungs während der „Beast On The Road“-Tour 82 im Londoner Hammersmith Odeon ist nichts weiter als ein Standardwerk der Livedokumente, ein echtes Erlebnis. Bruce singt absolut unglaublich, die Spielfreude der Jungfrauen ist an allen Ecken und Enden zu spüren und die Fans gehen mit ohne Ende. Die gigantische Setlist, die solche Übersongs wie „Children Of The Damned“, „Killers“, „Murders In The Rue Morgue“, „Prowler“ und vor allem „Total Eclipse“ beinhaltet, ist eigentlich kaum noch zu überbieten und hat mich für mehrere Tage ins Koma katapultiert. Eine echte Schande, daß diese Stücke heute nicht mehr live gespielt werden. Für mich neben „Live After Death“ die beste Live-Aufnahme von Maiden überhaupt, auf jeden Fall um Welten besser als das überbewertete „Rock In Rio“.
Darüber hinaus sehr lobenswert : der Sound ist – trotz des Alters – absolut transparent und knallt sehr gut (bei den BBC-Archives übrigens auch).
3) Best Of The B-Sides
Die letzte Doppel-CD ist eine Kopplung der wichtigsten B-Seiten und daher naturgemäß die schwächste des Trios, hält aber dennoch einige Schmankerl parat : neben diversen gelungen Coverversionen von z.B. The Who, UFO, Free oder Led Zeppelin beeindrucken vor allem die härtemäßig aufpolierten Varianten von „Prowler“ und „Charlotte The Harlot“ sowie die von Dickinson gesungene Liveversion von „Futureal“, die in etwa aufzeigt, wie „Virtual XI“ hätte klingen können, wenn er noch an Bord gewesen wäre. Außerdem kommt man bei „Reach Out“ mal endlich in den Genuß, Adrian Smith an den Vocals zu hören ... auch nicht schlecht !

So, wer bis jetzt aufmerksam mitgelesen hat, wird schon längst bemerkt haben, daß es sich hier mitnichten um eine Best-Of-Kopplung, sondern eher um eine Raritätensammlung handelt, die ganz klar auf die Fans ausgerichtet ist und für Neueinsteiger absolut ungenießbar sein dürfte (da empfehle ich die bereits erwähnte „Best Of The Beast“-Scheiblette).
Fazit : Obwohl das Ding für echte Maniacs natürlich eigentlich unverzichtbar ist, hinterläßt doch der utopisch hohe Preis einen faden Beigeschmack. Entscheidet selbst !
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